1050-Jahr Feier
Ein Stück Karibik – und das mitten in Balsthal

Im Rahmen der 1050-Jahr-Feier wird der Kornhausplatz in Balsthal bis Ende Juli in einen Sandstrand verwandelt. Die Rufe der Möwen ist dank Lautsprechern inklusive.

Fränzi Zwahlen-Saner
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Die Balsthal Beach sorgt auf dem Kornhausplatz anlässlich der 1050-Jahr-Feier der Gemeinde bis zum 21. Juli für Ferien-Feeling.

Die Balsthal Beach sorgt auf dem Kornhausplatz anlässlich der 1050-Jahr-Feier der Gemeinde bis zum 21. Juli für Ferien-Feeling.

Bruno Kissling

Künstler und Querdenker Sammy Deichmann aus Aedermannsdorf hat sich wieder etwas Neues ausgedacht, um das Thal und insbesondere Balsthal attraktiver zu machen. Seit Samstag herrscht auf dem Balsthaler Kornhausplatz nämlich Strandfeeling mit der Balsthal Beach. «Ich hatte die Idee bei einem Spaziergang im Thal», erzählt Deichmann am Samstagmittag, während auf dem Kornhausplatz die letzten Arbeiten für die Beach an die Hand genommen wurden.

Am Wochenende scheint die Sonne, die Hitze brütet. Dank dem Sommerwetter, dem feinem Sandstrand, Liegestühlen, Sonnenschirmen und kühlen Drinks fühlt man sich beinahe ein wenig wie in der Karibik – und das mitten im Thal. Der Brunnen in der Mitte des Platzes ersetzt das natürlich fehlende Meeresrauschen. Denn dieses, gemischt mit Möwengeschrei, würde laut Deichmann viele Leute an das Meer, Ferien und Entspannung erinnern und dazu animieren, sich zu versammeln und zu begegnen.

Schutzmassnahmen eingeplant

Deichmann informierte zunächst seine Lions-Club-Kollegen über das Vorhaben und sofort seien diese Feuer und Flamme gewesen. Und was lag da näher, als dieses Projekt auf dem Balsthaler Kornhausplatz zu realisieren? Auf einem Ort, der, mitten im Dorf gelegen, auch so schon Anziehungspunkt für Einheimische und Fremde ist. «Auch bei der Gemeinde Balsthal und beim Besitzer des Kornhauses, Walter Heutschi, ist die Idee auf grosse Zustimmung gestossen», sagt Deichmann weiter. Und so wurde die Eröffnung dieser Beachlounge nun zum Startanlass für die 1050-Jahr-Feierlichkeiten der Gemeinde Balsthal, welche als Hauptsponsor auftritt.

20 Kubikmeter Sand wurden nun am vergangenen Freitag von einem Unternehmer aus dem Gäu herangeschafft. Vorher wurde der Kornhausplatz mit einer etwa 15 cm hohen Holzumrandung abgegrenzt, damit der Sand auch dort bleibt, wo er hingehört. Ein Holzsteg, damit der Platz ohne Sand an Schuhen und Füssen zu überqueren ist, und eine Schmutzschleuse Richtung Kornhauseingang schützen zusätzlich vor gröberen «Sandbeeinträchtigungen». Mehrere bunte Liegestühle, ein paar Holzkistchen, die als Tische dienen, sowie Sonnenschirme laden Passanten dazu ein, minuten- oder stundenlang zu verweilen und zu relaxen.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Wer etwas trinken will, darf sich an das Personal des Kornhauses wenden und sich sein Getränk am besten selbst holen. Das habe man mit der Kornhaus-Leitung so vereinbart. Zwei junge Gymnasiastinnen sorgen ausserdem dafür, dass die Beach auch jeden Morgen wieder aufgeräumt ist und den neuen Gästen sauber zur Verfügung steht. Sie schauen nun jeden Morgen schon früh zum Rechten. Im Weiteren steht der Welschenrohrer Bücherschrank auf dem Platz, wo Bücher zum Lesen oder Mitnehmen bereitstehen.

Geräuschkulisse spaltet Gemüter

Das Meeresrauschen ist durch den Brunnen nachgestellt, Möwengeschrei lässt sich jedoch nicht so leicht imitieren. Deshalb tönen aus Lautsprechern immer wieder die Rufe der Vögel. «Zunächst hatten wir noch ein Meeresrauschen ausprobiert, doch das war zu leise», gesteht Deichmann. Das Geräusch hat unter anderem den Zweck, den angrenzenden Verkehrslärm auf der Herrengasse zu übertönen. «Das Ganze wird per Schaltuhr geregelt und ist von 9 bis 22 Uhr täglich zu hören, ausser man stellt es ab, wenn Veranstaltungen auf dem Platz stattfinden.»

Die Geräuschkulisse kommt jedoch nicht bei allen gut an. Einige Balsthaler finden das «Vogelgekrächze» schwachsinnig, andere den Aufwand schlicht unnötig.
Es gibt jedoch auch positive Meinungen wie beispielsweise die von Balsthals Gemeindepräsident Pierino Menna, der am Samstag zur Eröffnung vorbeikam. Er freute sich sehr über diese gelungene Aktion, die Balsthal nun während einiger Wochen um eine Attraktion reicher macht. «Das Mobiliar schenken wir danach einer Jugendorganisation», verriet er noch. Dieses Jahr findet also die erste Hälfte der Sommertage zunächst in der Heimat statt.