Die Holderbanker Rechnung 2018 schliesst mit schönem Überschuss vom 265'000 Franken. Zwei Motionen zur Immobilienstrategie wurden an der Rechnungsgemeindeversammlung eingereicht.
Zur Rechnungsgemeindeversammlung von Holderbank konnte Gemeindepräsident Urs Hubler 19 Stimmberechtigte willkommen heissen. «Es ist eine sehr erfreuliche Rechnung, die wir Ihnen vorlegen können», sagte Hubler. «Die Jahresrechnung weist bei einem Ertrag von 3,588 Mio. Franken und einem Aufwand von 3,323 Mio. Franken einen Ertragsüberschuss von exakt 264 918 Franken auf.» Budgetiert gewesen sei lediglich ein Ertragsüberschuss von 99 186 Franken. Diese positive Abweichung sei vorwiegend auf höhere Steuereinnahmen von rund 240'000 Franken zurückzuführen. Vor allem freute sich Hubler, dass bereits abgeschriebene Steuereinnahmen von rund 32'000 Franken dank Inkasso eingegangen waren. Dem Antrag des Gemeinderates, vom Ertragsüberschuss 78'700 Franken für zusätzliche Abschreibungen aufzuwenden und 186 218 Franken dem Eigenkapital zuzuschlagen, wurde vom Souverän einstimmig gefolgt.
Bei den Investitionen wurden 251'000 Franken weniger ausgegeben, als im Budget noch vorgesehen. Dies komme daher, weil geplante Investitionsvorhaben noch nicht, oder nur teilweise hätten ausgeführt werden können, wurde gesagt. Alle drei Spezialfinanzierungen Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Abfallbeseitigung schlossen ebenfalls positiv ab. Das Pro-Kopf-Vermögen von Holderbank beläuft sich damit auf 2673 Franken. Seit der vom Regierungsrat zwangsweise auferlegten Steuererhöhung auf 150 Prozent im Jahr 2014, die seit 2017 wieder auf 140 Prozent gesenkt werden konnte, und dem Verkauf des gemeindeeigenen Mehrfamilienhauses in Grenchen 2016 habe sich die Gemeinde finanziell wieder erholt, sagte Hubler zufrieden.
Die Gemeindeversammlung hatte über zwei vom «Komitee für eine aktive Gemeinde Holderbank» eingereichte Motionen zum Thema Immobilien zu befinden. In der ersten, welche von Sprecher Oskar Hartmeier vorgestellt wurde, ging es um die vom Gemeinderat in Auftrag gegebene Immobilienstrategie für Holderbank. Der Gemeinderat habe vor, über zwei mögliche Projekte an der Urne abstimmen zu lassen, heisst es in der Motion. Dies entspräche nicht dem Willen der Gemeindeversammlung, die beschlossen habe, dass über «die nachfolgenden Schritte im Zusammenhang mit der Immobilienstrategie im Einzelnen und von der Gemeindeversammlung abgestimmt wird.» Im Weiteren sei die Arbeitsgruppe durch Personen, mit einem direkten Bezug zur Nutzung der Liegenschaften zu ergänzen oder zu ersetzen. Der Gemeinderat empfahl, diese Motion als nicht erheblich zu erklären. Die Stimmbürger folgten dieser Empfehlung mit einer Mehrheit von neun zu sieben Stimmen bei zwei Enthaltungen.
Hingegen empfahl auch der Gemeinderat die zweite Motion, bei der die Immobilienstrategie einen möglichen Verkauf des alten Schulhauses ablehnt, zur Annahme. Das alte Schulhaus erfülle trotz seines Zustandes noch immer wichtige Aufgaben für das Dorf, sagte Hartmeier. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Immobilienstrategie Erik Hahn erklärte, dass die Sanierungskosten für das alte Haus im Minimum eine Mio. Franken kosten würde. Man wolle im Herbst eine Broschüre mit Informationen zur generellen Immobilienstrategie vorlegen und eine Konsultativabstimmung durchführen. Hier folgte der Souverän den Motionären und dem Gemeinderat mit 15 Ja gegen ein Nein und drei Enthaltungen und beschloss, dass nur Varianten auszuschaffen und vorzulegen seien, welche eine Nutzung des alten Schulhauses integrieren.
Die Fachkommission Schule sei noch zu keinem Ergebnis bezüglich Schaffung einer Fachkommission Bildung gekommen, erklärte Gemeinderätin und Ressortleiterin Gabriela Dennler, die ihr Ratsmandat ab Juli an Andrea Probst weitergibt. Ihre Verdienste wurden vom Gemeindepräsident gewürdigt, ebenso wie jene von Schulleiterin Cécile Kamer, welche altershalber ihr Amt abgibt. Ihre Aufgaben übernimmt Claudia Müller-Zeller, seit fünf Jahren als Lehrerin in Holderbank tätig.
Genehmigt wurde der Vertrag zur Bevölkerungsschutzregion Thal-Gäu sowie die Teilrevision der Statuten zur Finanzkompetenz Zweckverband ARA Falkenstein. Zugesichert wurde das Bürgerrecht von Holderbank dem gebürtigen Serben Herolind Jahiu (*1988) und seinem Sohn Triumf (*2017).