Niederbuchsiten
Bald herrscht Klarheit im Dorf

Am nächsten Mittwoch stimmt die Gemeindeversammlung in Niederbuchsiten darüber ab, ob auf dem Grundstück «Linde» ein Neubau entstehen soll.

Rebekka Balzarini
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Der geplante Neubau im Dorfzentrum in Niederbuchsiten.

Der geplante Neubau im Dorfzentrum in Niederbuchsiten.

zvg

Die Gestaltungsplanung vom Dorfzentrum in Niederbuchsiten ist bereit für die Umsetzung. In der ersten Phase musste das baufällige Gasthaus Linde im letzten Frühling abgebrochen werden und hinterlässt eine Lücke. Die Gemeinde will diese mit einem Neubau und einem Begegnungsplatz füllen.

Am nächsten Mittwoch wird eine wichtige Entscheidung im Projekt gefällt. Das Volk kann darüber entscheiden, ob sie dem Kreditantrag des Gemeinderats zustimmen wollen. Der Rat schlägt dem Volk vor, 4,6 Millionen Franken in das Projekt «Linde» zu investieren. Geplant ist ein Wohn- und Geschäftshaus mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss, und je vier 2,5 und 3,5-Zimmer-Wohnungen.

Dazu ein Dorfplatz und darunter eine Tiefgarage. Bereits im räumlichen Leitbild von Niederbuchsiten wurde das Dorfzentrum zur Schlüsselstelle festgelegt. Das Projekt wurde schliesslich von einer Arbeitsgruppe entworfen, dabei wurde auch die Meinung der Bevölkerung miteinbezogen.

Die Ausgangslage ist unklar

Die Versammlung am Mittwoch wird spannend. Bei einer ersten informellen Diskussion im November zeigte sich, dass es auch Argumente gegen einen Neubau gibt. An einer informellen Abstimmung sprach sich über ein Drittel der Anwesenden gegen das Projekt aus, viele der Stimmberechtigten hatten sich enthalten.

Gemeindepräsident Markus Zeltner ist aber trotzdem optimistisch: «Diese informelle Befragung war nicht ideal verlaufen», so Zeltner. Die Frage nach dem neuen Dorfzentrum sei an diesem Abend von anderen hitzigen Diskussionen überlagert worden.

Im Nachhinein habe er aber sehr viele positive Rückmeldungen zum Projekt erhalten. «Ich denke, dass die Einwohner von Niederbuchsiten gerne in ein schönes Dorfzentrum investieren wollen». Nun will die Gemeinde dem Stimmvolk den Kreditantrag zur Abstimmung vorlegen.

Gemeinde sieht viele Vorteile

Die Chancen und Risiken des Projekts «Linde» stellt die Gemeinde in den Unterlagen der geplanten Gemeindeversammlung gegenüber: Für das Projekt spricht, dass im Dorf ein zentrales Wohnangebot entsteht, mit Wohnungen für jüngere und ältere Einwohner. Dazu gibt es mehr Gewerbefläche im Dorf, und der geplante Dorfplatz wirkt dem Trend des rückläufigen öffentlichen Raums in Dorf entgegen.

Durch den Neubau wirkt das Dorfzentrum attraktiver, und die Gemeinde kann von den Mieterträgen profitieren. Ein Risiko für das Projekt ist der grosse Wohnungsmarkt in der Region. Die Strasse in der Nähe des geplanten Gebäudes könnte sich negativ auf die Vermietung der Wohnungen auswirken. Ausserdem ist nicht sicher, ob die Gewerbefläche immer vermietet werden kann.

Beide Faktoren würden für die Gemeinde eine tiefere Rendite bedeuten. Markus Zeltner sieht noch ein weiteres Risiko: Es könne sein, dass sich einige Bürger wegen des Neubaus vor einer Steuererhöhung fürchten. «Das können wir aber ausschliessen», beruhigt er.

Es gibt eine Alternative

Wird der Kreditantrag des Gemeinderats abgelehnt, dann gibt es eine zweite mögliche Lösung. Statt selber im Dorfzentrum zu bauen, könnte die Gemeinde das Grundstück «Linde» an einen Investor verkaufen oder das Baurecht vergeben. Die Gemeinde würde dann lediglich, falls von der Gemeindeversammlung bewilligt, 750 000 Franken in den Bau einer Tiefgarage und in einen neuen Dorfplatz investieren. Die Gemeinde solle ausserdem Einfluss darauf nehmen können, wie die Gewerbefläche im Neubau genutzt wird.

Gemeinderat hofft auf Erfolg

Für Zeltner ist klar: Das von der Gemeinde vorgeschlagene Projekt «Linde» wäre ideal für das Dorf: «Uns wurde aufgetragen, sich für ein schönes Dorfzentrum einzusetzen. Mit dem Projekt «Linde» ist uns das gelungen».