Oensingen-Balsthal-Bahn
Bahnverkehr stünde zu Stosszeiten still

Oensingen-Balsthal-Bahn: So würde der Volksauftrag umgesetzt, der offene Barrieren bei der Thalbrücke fordert

Peter Wetzel
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Oensingen-Balsthal-Bahn

Oensingen-Balsthal-Bahn

Hanspeter Bärtschi
Verkehrsitutation bei Bahnstation Thalbrücke bei geschlossener Barriere und Zugeinfahrt. Verkehrsitutation bei Bahnstation Thalbrücke bei geschlossener Barriere und Zugeinfahrt.

Verkehrsitutation bei Bahnstation Thalbrücke bei geschlossener Barriere und Zugeinfahrt. Verkehrsitutation bei Bahnstation Thalbrücke bei geschlossener Barriere und Zugeinfahrt.

Hanspeter Bärtschi

Ein mit 120 Unterschriften zustande gekommener Volksauftrag des Vereins Läbigi Klus verlangt eine mehrwöchige Testphase, in der zu Spitzenzeiten die Barrieren bei der Thalbrücke nicht geschlossen werden sollen. So will der Verein, der kritisch gegen die Verkehrsanbindung Thal eingestellt ist, herausfinden lassen, welche Auswirkungen diese Massnahme auf die täglichen Staus hat (wir berichteten). Markus Schindelholz, Geschäftsführer der Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB), nahm an der Generalversammlung klar Stellung dazu.

«Die Testphase ist nur möglich, wenn der Bahnbetrieb ganz eingestellt wird.» Es entstünden hohe Kosten für Organisation, Kommunikation, Ersatzmassnahmen, Auswertungen und mehr. Das Amt für Verkehr und Tiefbau werde eine Stellungnahme zuhanden des Regierungsrates erarbeiten. Der Regierungsrat macht danach an den Kantonsrat einen Vorschlag.

Abschliessend entscheiden wird der Kantonsrat. Fabian Müller, Präsident des VCS Solothurn und von Läbigi Klus, begründete seinen Volksauftrag bei der Lancierung damit, dass Berechnungen gezeigt hätten, dass ohne die Schranke sechs Prozent mehr Fahrzeuge die Thalbrücke passieren könnten. Deshalb sei eine solche Evaluation zentral, bevor ein Entscheid gefällt wird, wie es mit der geplanten Verkehrsanbindung Thal weiter geht.

Dem Geschäftsbericht 2018 der OeBB ist auch zu entnehmen, dass das Engnis in der Klus der Region besonders zu schaffen mache. Man stelle fest, dass ohne Massnahmen in der Klus sich auch der öffentliche Verkehr der Region nicht weiterentwickeln und verbessern könne. Thomas Fluri, Präsident des Verwaltungsrates, verwies auf das Vorwort zum Geschäftsbericht 2018, in welchem die Mobilität und ihre Auswirkungen auf die Region thematisiert worden sei.

Die Verantwortlichen der Bahn würden sich deshalb auch im Komitee «Pro OeV-Anschluss Thal-Gäu-Bipperamt-Oberaargau», in drei Arbeitsgruppen des Naturparks Thal und in der von der OeBB initiierten «Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Thal» engagieren.
Markus Schindelholz konnte bekannt geben, dass die Vertragserneuerung mit SBB-Personenverkehr betreffend der «Produktion des regionalen Personenverkehrs auf der Linie Oensingen-Balsthal» für weitere zehn Jahre unterzeichnet worden sei.

Die Vergabe zur Erneuerung der Konzession für den Personenverkehr werde im vierten Quartal 2019 stattfinden. Im laufenden Jahr wird zudem das OeBB-Perron in Oensingen teilweise erhöht und das Plangenehmigungsverfahren für die Erneuerung der Fahrleitungsanlage im Bahnhof Balsthal gestartet. Weiter werden unter anderem die Baumeisterarbeiten für die Fahrleitungserneuerung zwischen Oensingen und Maiacker ausgeführt.

Barbara Riser wurde 2018 als Leiterin Finanzen, Verkehr und Events und als Stellvertreterin des Geschäftsführers neu angestellt. Fabian Gloor, Gemeindepräsident von Oensingen, wurde als neues Mitglied in den Verwaltungsrat der OeBB AG gewählt.

Betriebsjahr 2018

Fast eine halbe Million Personen befördert

Der Betriebsertrag in der Erfolgsrechnung 2018 betrug 4,429 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Zinsen/Steuern/Abschreibungen belief sich auf 776 913 Franken. Dazu ein paar interessante Leistungszahlen: 13,228 Mio. Bruttotonnenkilometer, 1746 Güterwagen, 2,235 Mio. Franken Umsatz im Personenverkehr und 588 118 beförderte Personen. Die Investitionen bei den Anlagen und den Anlagen im Bau der Sparte Infrastruktur betrugen 1,409 Mio. Franken. Die Generalversammlung genehmigte den Geschäftsbericht 2018 und die Erfolgsrechnung mit einem Gewinn von 54 104 Franken einstimmig. Der gesetzlichen Gewinnreserve sollen 3250 Franken zugewiesen werden. (pwb)