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Solothurn
Thal-Gäu
Die Badis schliessen, die Saison 2019 ist vorüber. Wie haben sich die Badis im Thal-Gäu dieses Jahr geschlagen?
Die Temperaturen werden wieder etwas gemässigter, die Zeit der Hitzewellen scheint vorüber. Mit dem Herbstklima endet die Saison für die meisten Badis in der Region. Nun ziehen sie Bilanz.
Von einem erfolgreichen Jahr kann die Badi Egerkingen sprechen. Am Sonntag endete die Badisaison. 20 000 Gäste gingen im brandneuen Schwimmbad Mühlematt ein und aus. Ein grosser Erfolg, findet Badmeister André Strub. Im Jahr vor dem Neubau besuchten 17 000 Menschen das alte Schwimmbad. Jedoch war 2018 ein ausgezeichnetes Badi-Jahr, womit die hohe Besuchszahl der neuen Badi zusätzliches Gewicht erhält. 2017 verzeichnete Egerkingen noch 14 000 Badegäste (wir berichteten).
Der im Winterhalbjahr 2018/2019 realisierte Neubau der Badeanstalt kam bei der Bevölkerung gut an. Er war nötig, da im alten Schwimmbad Alters- und Mangelerscheinungen auftraten. Veraltet war auch das Hygienesystem. Zudem war die alte Badi nicht für grosse Menschenmassen konzipiert. Ursprünglich sollte sie als Lernschwimmbecken für Schulen dienen. Mit dem Neubau hat Egerkingen dies geändert. Seit diesem Sommer richtet sich die Gemeinde mit ihrem Angebot an die breite Öffentlichkeit und kann die Bedürfnisse besser erfüllen. «Wir haben einen Sprungturm und eine Rutsche installiert, um mehr Leute anzulocken», sagt André Strub. Geändert haben sich auch die Eintrittspreise und Öffnungszeiten. Statt um 11 Uhr öffnete die Badi schon um 9 Uhr. Als Höhepunkt fand am zum Saisonabschluss am vergangenen Samstagabend das «Vollmondschwimmen» statt, bei welchem die Badi bis um 23 Uhr offen hatte. Wie schon in der alten Badi lud die Gemeinde zum gemeinsamen Grillieren ein.
Das Schwimmbad Moos in Balsthal ist ein regionaler Magnet für Badefreudige. Entsprechend hoch sind jeweils die Besucherzahlen. «2019 war ein gutes Jahr, aber die letztjährige Saison war einiges erfolgreicher», sagt Badmeisterin Ursula Nufer auf Anfrage. In diesem Jahr gab es im Sommer zwar Hitzetage von 37 Grad Celsius. Fallen diese Hitzetage jedoch auf die Sommerferien, bringen sie der Badi gleichwohl kein gutes Geschäft ein. Viele Menschen verreisen in den Ferien ans Meer. Deshalb fokussiere sich das Schwimmbad Moos auf die Zeit von Mai bis Juni, wie Nufer gegenüber dieser Zeitung festhielt.
Im zu Ende gehenden Sommer habe die Badi an Spitzentagen 3000 Besucher zählen können, schreibt Gemeindeschreiber Bruno Straub auf Anfrage. Genauere Zahlen konnte die Gemeinde für die gesamte Saison noch nicht kommunizieren, da die Saison erst am vergangenen Freitag endete.
Viel kleiner als die beiden Freibäder in Egerkingen und Balsthal ist das Hallenbad in Mümliswil. Auch hier sind die Zahlen positiv. Die Gemeinde ist stolz, während den fünfwöchigen Sommerferien 1100 Eintritte gezählt zu haben. «Wir sind nur ein kleines Hallenbad», sagt Cornelia Nussbaumer, Präsidentin der Sport- und Hallenbadkommission Mümliswil. «Dennoch kommt unser Angebot bei der Bevölkerung gut an», fährt sie fort. Besonders beliebt sei die Badi wegen ihrer überschaubaren Besucherzahlen und Grösse. Im kleinen Hallenbad gibt es keine Rutschbahnen oder Sprungbretter, dafür draussen aber eine Liegewiese.
An Hitzetagen kann das Schwimmbad seine Fenster öffnen, um den Eindruck eines Freibads zu erwecken. Trotzdem zöge es die meisten Mümliswiler an natürliche Gewässer wie Bäche, Flüsse oder Seen. Solange die Besucherzahlen stabil sind, werde sich nichts ändern, so Nussbaumer. «Von einer Saison bei einem Hallenbad zu sprechen ist schwierig», sagt Nussbaumer. Das Hallenbad hat das ganze Jahr offen und kennt daher keine Saison. Lediglich die Fenster muss die Badi ab Herbst wieder schliessen.