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In der Festschrift «1000&50 Jahre Laupersdorf» anlässlich des Jubiläums werden Erinnerungen an die letzen 50 Jahre geweckt.
Laupersdorf wird heute Sonntag im Rahmen der Gewerbeausstellung gat18 das 1050-Jahr-Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung feiern. Ein besonderer Höhepunkt bietet dabei die Vernissage des Jubiläumsbuches «1000&50 Jahre Laupersdorf — Dorfgeschichten». Hier sind einige Beispiele mit Seitenzahlen.
Auszug aus der Festschrift: «Am Donnerstag, 1. August 1968 war es soweit: Vom Beyenflüeli leuchtete stolz die Zahl 1000. Als letzte der vier jubilierenden Gemeinden nach Balsthal, Oensingen und Matzendorf startete man am Nachmittag mit der «Ehrung der älteren Leute» und einem Ballonwettfliegen für die «Schuljugend». Dann wurde ein erstes Mal die Fest-Revue aufgeführt.»
In diesem Kapitel wird mit viel Liebe zum Detail auf Gebäude eingegangen, die nicht mehr stehen oder die neu gebaut wurden. Zum Beispiel der Tag des Spatenstichs für das Gemeindezentrum. Drei Seiten weiter können beispielsweise Namen sämtlicher Schulhausabwarte Laupersdorfs entnommen werden.
Sowieso sind alle Ämter und deren Inhaber fein säuberlich aufgelistet. Wer war beispielsweise im Jahr 1962 Friedensrichter? Oder alle Kantonsräte aus Laupersdorf seit den 1960er-Jahren? Ausserdem zeigt ein Foto die Laupersdörfer Behörden, wie sie ihren Kantonsrat im Rathaus Solothurn abholten. Natürlich darf auch Franz Jeker nicht fehlen, der laut Festschrift seit 1976 als juristischer Sekretär des kantonalen Justizdepartementes beschäftigt war.
Des Weiteren ist zu erfahren, dass vor 50 Jahren in Laupersdorf nebst dem alten Dorfkern nur die Gebiete an der Vorstadtstrasse, Einschnitt, Thalstrasse und Enerholzstrasse überbaut waren. Inzwischen ist Einiges dazu gekommen. Als Anfang der 70er-Jahre die Ortsplanung erfolgte, war offenbar der Einfamilienhaus-Boom nicht mehr zu stoppen.
Erinnerungen werden geweckt, wenn es um das Radiogeschäft Ambo geht sowie um das benachbarte Hess-Haus geht. Auf einem Bild ist «Frau Hess» zu sehen, wie sie mit Eugen Probst und Baulöwe Jakob Bernasconi ein Schwätzchen hält. Oder 1974 der Abbruch des uralten Zehntenstocks. Der damals noch mittelgrosse Kastanienbaum steht bis heute und entwickelt sich laut Autoren prächtig.
Ein Meilenstein in der Dorfentwicklung stellte eindeutig die Eindohlung des Dorfbaches 1976 dar. Auf Bildern ist der «vorher»-Zustand ersichtlich. Die Eindohlung sei in der Bevölkerung heftig umstritten gewesen.
Da war vor 50 Jahren zum einen der «Ober Beck» Max Burkhalter in dritter Generation. Dann gibt es bis heute die Bäckerei Hofer im Besitz der Familie Enggist. Seit Familie Hofer 1995 nach Laupersdorf kam, gab es dort keinen regen Pächterwechsel mehr. Einige mögen sich wahrscheinlich noch an die Metzgerei Horisberger im Oberdorf erinnern, die 2012 geschlossen wurde. In der Festschrift sind sämtliche Pächter und Betreiber der Läden aufgeführt, sowie auch jene aller Beizen.
Die Spuren des kalten Krieges existierten auch im Thal. Die Boden-Luft-Lenkwaffe, die von 1969 bis 2000 auf dem Hellchöpfli durch die Armee stationiert war, trug den kampflustigen Namen «Bloodhound», die Anlage ist in der Festschrift anschaulich bebildert.
Laupersdorf hat wohl so viele Vereine wie keine andere Gemeinde ihrer Grösse im Thal. Insgesamt 27 Seiten sind diesem Thema gewidmet. Hier geht es auch um Medienpräsenz, wie etwa als 1991 die Sendung «Eusi Musig» mit Stargast Militärtambour Alex Haefeli ausgestrahlt wurde.
Postkartenansichten von früher sowie eine Liste sämtlicher Investitionen der letzten 50 Jahre zeigen: Einmal durchlesen wird nicht reichen.
Die 200-seitige Festschrift anlässlich des Jubiläums «1050 Jahre Laupersdorf» legt den Schwerpunkt aufs Bild, der Leser nimmt es gerne in die Hand und schaut es sich an. Dabei fällt auf, wie präzise die Legenden sind. Die Leute auf den Bildern können praktisch alle namentlich zugeordnet werden.
Gemeindepräsident Edgar Kupper schreibt im Vorwort: «Wir wollen der Bevölkerung etwas Bleibendes und Besonderes schenken.» Der Fokus liegt auf den vergangenen 50 Jahren. «Geschichte ist nicht nur Vergangenheit, sondern auch Teil unserer Gesellschaft, unseres Lebens», schreibt Kupper.
Die Schrift wurde hauptsächlich von Kurt Bader-Borer verfasst, wobei er sich auf die Hilfe von 26 Ortsvereinen und über 30 Autoren, sowie weiteren Helferinnen und Helfern verlassen konnte. Produziert und gedruckt wurde die Schrift in der Druckerei von Katrin Brunner. Das Projekt wurde gesponsert durch die Bürgergemeinde Laupersdorf sowie zahlreiche Andere. Bader richtet sich an die Leser: «Bei tausend Fotos hatte ich die Qual der Wahl.»
Als Glücksfall bezeichnet der Autor den «grossen Fundus von Fotos im Gemeindearchiv, was meine Recherchen vereinfachte.» Nebst Laupersdorf feiern dieses Jahr auch die Gemeinden Oensingen, Balsthal und Matzendorf ihr 1050-jähriges Bestehen mit individuellem Festprogramm. Die vier Gemeinden wurden einst in derselben Urkunde erstmalig erwähnt. (MY)
- Die Jubiläumsschrift Laupersdorf kann auf der Gemeindeverwaltung Laupersdorf für 10 Franken bezogen werden.
- Programm Festakt So.: 10.30 Uhr: Eröffnung, Begrüssung durch Gemeindepräsident, Festansprache von Landammann Roland Heim, Liedervortrag, Vorstellung und Übergabe Jubiläumsschrift, Schlusslied