Verenaschlucht
«Zwölf Jahre» – Der neue Einsiedler will länger bleiben als seine Vorgängerinnen

Der neue Einsiedler der Verenaschlucht ist gewählt. Michael Daum, der 55-jährige Ex-Polizist, freut sich auf seine neue Arbeit und sieht keinen Widerspruch darin, dass die Einsiedelei an einem nicht so einsamen Ort liegt.

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Im Gespräch mit Stefan Lanz von Tele M1 steht der neue Einsiedler der Solothurner Verenaschlucht Michael Daum Rede und Antwort.

Am 1. Oktober zieht Daum in die Schlucht. Er freut sich darüber, dass er gewählt wurde und dass er an diesen Ort ziehen kann. Allerdings hat er auch etwas Respekt vor den neuen Aufgaben. Diese sind sehr vielschichtig.

Auf der einen Seite ist er, wie es Stefan Lanz etwas salopp ausdrückt, eine Art Hausmeister der Schlucht. Er sei vom Bürgerrat Solothurn angestellt und wolle seine Aufgaben gewissenhaft erledigen.

Andererseits kümmere er sich aber auch um die Menschen, die zu ihm kommen werden und in ihm laufe eine spirituelle Sache ganz parallel. «Erst mal mache ich meine Arbeit und dann mache ich meine Arbeit», meint Daum schmunzelnd.

Von klein auf in Klöstern

Auf die Frage nach seinem spirituellen Hintergrund meint Daum, dass er schon von klein auf in Klöstern unterwegs war. Er sei mit einem christlichen Hintergrund aufgewachsen und war erst Ministrant, dann Oberministrant, er arbeitete in der Dekanatsleitung und war auch in der Jugendarbeit aktiv. Gleichzeitig, so erklärt er, war er auch «draussen in der Welt mit meinen Kindern».

Keinen Widerspruch sieht Michael Daum darin, dass die Klause in der Verenaschlucht zwar eine Einsiedelei ist, aber nicht unbedingt ein einsamer Ort.

«Die Menschen, die Naherholung suchen in der Verenaschlucht, werden diese sicher finden und diejenigen, die in der Verenakapelle selber sind, die können schauen, was sie seelisch brauchen und wie sie dort zur Ruhe kommen. Der Platz bietet einfach beides. Insofern ist dies für mich kein Widerspruch, weil es kommen ja Menschen, die mit ihren Bedürfnissen schauen, wie sie damit umgehen.»

«Ein überschaubarer Rahmen»

Auf die Frage hin, wie lange er vor habe, in der Klause zu verbringen, meint er: «Bei unseren Vorbesprechungen über den Rahmen, den ich mir vorstellen könnte, waren wir etwa bei zwölf Jahren. Damit hat man einen überschaubaren Rahmen, wie sich der Ort mitunter gestaltet und wie ich mich damit verbinde. Es geht darum, nicht nur kurzfristig da zu sein, sondern wirklich anzukommen und da unten tätig zu sein.» (coh)