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Einen Monat nach dem Brandanschlag in der St.-Ursen-Kathedrale ist die römisch-katholische Kirchgemeinde zusammen mit der Denkmalpflege vor allem mit der Evaluation der geeigneten Reinigungsmethode befasst.
«Derzeit werden Reinigungsmuster erstellt, damit wir wissen, welche Firmen überhaupt zum Offerieren infrage kommen», erklärt Kirchgemeindepräsident Karl Heeb. Ende Februar erfolge dann die Ausschreibung und «im März sollten wir alle Offerten haben, damit wir am 28. März entscheiden können.»
Komplexer wird dagegen laut Heeb die Vergabe jener Arbeiten, die nicht der Reinigung oder vielmehr Beseitigung der Russschäden gelten, sondern der Gesamtrestaurierung des Kircheninnern. Da die Kirchgemeinde diese Investitionen grösstenteils selbst tragen muss, haben sie auch den Kirchgemeinderat und die Kirchgemeindeversammlung im Juni zu passieren, bevor auch diese Arbeiten ausgelöst werden können.
Zweitbaustelle Jesuitenkirche
Diesen Sommer wird nicht nur wie angekündigt auch die Freitreppe von St. Ursen saniert, sondern auch das Dach der Jesuitenkirche. Diese Arbeiten an der zweiten katholischen Hauptkirche waren bereits beschlossene Investitionen, bevor der Brandanschlag auf die Kathedrale geschah. Das gilt auch für die Orgelrestauration in der Jesuitenkirche. «Alles war schon aufgeleist, und es existiert bereits ein Werkvertrag», erklärt Karl Heeb zu dieser weiteren Investition, die im Mai in Angriff genommen wird.
An die Restaurationskosten von insgesamt 600000 Franken hat der Kanton bereits Mitte Januar einen Beitrag von 130 000 Franken oder 23 Prozent gesprochen. «Das ist der normale Beitrag bei solchen Vorhaben», stellt Karl Heeb klar. Es handle sich also um keinen ausserordentlichen Zuschuss aufgrund der schwierigen Lage, in welche die Kirchgemeinde nach dem St.-Ursen-Brand geraten ist.
Bereits vor dem fatalen 4. Januar 2011 hatte die Kirchgemeinde auch schon ein Finanzierungskomitee für die Orgelsanierung in der Jesuitenkirche auf die Beine gestellt. «Dieses operiert unabhängig von der lancierten Spendenaktion zugunsten der
St.-Ursen-Kathedrale, bei der Regierungsrat Walter Straumann federführend ist», verspricht der Kirchgemeindepräsident ständige Informationen zu beiden Vorhaben, die auf den Goodwill weiterer Kreise angewiesen sind.
Die ohnehin nicht spielfähige Jesuiten-Orgel soll Ende Jahr wiederhergestellt und dann festlich eingeweiht werden. Ab Mai müssen wegen der Bau- und Sanierungsarbeiten die Werktags-Gottesdienste von der Jesuitenkirche in andere Kapellen und Kirchen verlegt werden. (ww)