Stadtbummel
So ein bisschen von ganz oben herab

Märetfescht-Absage sei Dank: Nach dreieinhalb Jahren gibts ihn wieder, den legendären Gondelijass.

Wolfgang Wagmann
Wolfgang Wagmann
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Alternativprogramm zum Märetfescht.

Alternativprogramm zum Märetfescht.

Hanspeter Bärtschi

«Undenufe – obenabe» heisst unser Ersatzprogramm fürs Märet-Fescht. Auch wenn wir nur den Schieber jassen. Im Gondeli. Denn endlich, nach dreieinhalb Jahren, gibts ihn wieder, den legendären Gondelijass. Märetfescht-Absage sei Dank. Und das geht so, am 25. Juni: Einsteigen in Oberdorf, ratzbumm rauf in die Bergstation, der zugesperrten Kurhaus-Terrasse den Rücken zugedreht, und flutsch gleich wieder runter ins Tal.

Auf diesem «Kehr» sollten die acht Partien einer Passe gespielt sein. Das Beste: Auch beim Mittagessen bleibt die zugesperrte Kurhaus-Terrasse im Rückspiegel – wir mampfen im Sennhaus. Nachmittags das gleiche Spiel. Natürlich sieht man vom Gondeli aus, was wir wegen der Terrassen-Sperre nicht mehr so einfach sehen können wie einst: Das putzige Stedtli Solothurn, wo an diesem Samstag kein Grillrauch aufsteigt.

Und der Märet ganz normal ohne Fescht über die Bühne geht. Mit den üblichen Touris, die uns aber am 25. Juni nicht in die Quere kommen. Ausser, sie wollen auf den Berg. Aber nicht mehr auf die Kurhaus-Plattform.

Von oben herab erkennen wir auch knapp die angeblich schönste Badi im Kanton. Mag sein, dass es die in Grenchen für einige Tage gewesen ist. Aber nun geht morgen unsere umgebaute Solothurner Badi auf. Mit Opening-Days und Gratiseintritt. Grenchen allerdings war schon vorher chancenlos. Denn unsere Badi liegt am Meer, im Soletta-Slang am «Maare». Das können die oben in der Witi nicht bieten.

Obwohl: Eigentlich startet die Badesaison erst im Juni. Wenn das «Maare»-Wasser die 20-Grad-Marke knackt. So genau lässt sich das nicht terminieren. Letztes Jahr gabs die «Eröffnung» erst im August, für knapp 48 Stunden vielleicht. Aber heuer wird bestimmt alles besser. Dann haben wir die schönste Badi des Kantons wieder in voller Länge für uns – vom Campingplatz oben bis runter zur Rötibrücke. Gell Grenchen!

Etwas Melancholie schwingt jedoch mit, wenn wir am 25. Juni aufs Stedtli runterschauen. Denn wo kein Rauch aufsteigt, ist auch kein Feuer – fürs Märet-Fescht. Wäre es noch zu retten gewesen? Es gab Bestrebungen, dass die Stadt bittschön einen Batzen beisteuere. Als Defizitgarantie vielleicht. Es kam aber nie aus, ob die Politik das Stadtfest unterstützt hätte. Denn wenige Stunden vor dem allfälligen Zustupf sagte das OK das Fest ratzfatz ab. Denn sonst – Ujuijui! – hätte man es noch machen müssen. Das riecht schon fast nach Verrat an der eigenen Sache. Riecht? Nein, es ist.

Und Grenchen? Macht ein Fest.