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Sie wird definitiv nicht verbrannt, auch nicht in der Kebag Zuchwil - die Bööggin, welche die Narrenzunft Honolulu am Aschermittwoch wegen einer Sturmwarnung nicht hatte verbrennen dürfen. Sie wird stattdessen von der Bööggier-Crew recycelt.
Sie hatte sich das Fasnachtsende anders vorgestellt, die Bööggin Venus von Salodurum: Statt am Aschermittwoch auf dem Märetplatz standesgemäss verbrannt zu werden, muss nun das Ungetüm aus Stoff, Holz und Holzwolle «ausgeweidet», respektive recycelt werden. «Wir treffen uns am Samstag in Bellach und werden den dort zurücktransportierten Böögg auseinander nehmen», erklärt Thomas Branger als Chef Bööggier der Narrenzunft Honolulu, die jeweils mit dem obligaten Böögg-Verbrennet einen feurigen Schlusspunkt unter die Solothurner Fasnacht setzt. Der Brauch ist seit 1901 überliefert, wobei man anfänglich einen Deko-Drachen verbrannt hat. Die Absage wegen befürchteter Windböen war am Mittwochabend die erste überhaupt in der Geschichte des Brauchtums gewesen.
Es habe verschiedene Überlegungen gegeben, so Branger. «Der Böögg ist beim raschen Wieder-Abtransport beschädigt worden. Anderswo verbrennen, beispielsweise privat, geht nicht und kommt auch nicht in Frage.» Einfach in der Kebag entsorgen könne man ihn auch nicht, wegen der Knallkörper im separat gefertigten Kopf und im Rumpf. Diese wolle man nun bergen für einen neuerlichen Gebrauch, ebenso den Stamm und die Holzwolle; der Rest werde ordentlich entsorgt.
Die Zukunft des Böögg-Verbrennets werde die Narrenzunft, angeführt von Ober Peter Studer, zusammen mit den Verantwortlichen von Polizei und Feuerwehr besprechen, hält der Chef der Bööggiers fest. Auf das Dutzend Konstrukteure wartet nun aber zuerst am Samstag eine Sonderschicht.