Solothurner Wetter
Im Juni 2022 kamen kurz heisse Erinnerungen an 2003 auf

Das Wetter im Kanton Solothurn war im Juni zwar zu warm, aber einigermassen nass.

Wolfgang Wagmann
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Wetter: Gewitterwolken über dem Jura am 19. Juni.

Wetter: Gewitterwolken über dem Jura am 19. Juni.

Hanspeter Bärtschi

Der Juni 2022 bleibt als durchschnittlich schöner Sommermonat in der Erinnerung haften. Mal heiss, mal nass – für alle war etwas dabei. Badi-Gäste, Grill-Fans und Landwirte kamen alle auf ihre Rechnung. Der Monat blieb mit 18,9 Grad im Mittel zwar 1,7 Grad über dem Langzeitwert, aber als Hitzemonat kann er nicht gelten.

Zur Erinnerung: Im Jahrtausendsommer 2003 war der Juni als damals heissester Sommermonat noch gute 4 Grad wärmer gewesen. Auch fiel diesmal mit 108,5 Litern oder Millimetern pro Quadratmeter in Solothurn annähernd die Normalmenge Regen, im ähnlichen Rahmen war dies im Wallierhof Riedholz der Fall.

Die Pfadi in der «Pfingst-Badi»

Trocken, aber mässig warm startete der Monat, doch gleich das Pfingstwochenende brachte ganz nach der Tradition den Pfadi-Abteilungen im «Pfila» eine Gratisdusche der Sonderklasse: Nach einem gewittrigen Samstag setzte der Pfingstsonntag mit allein 24 Litern Regen noch einen drauf.

Die darauffolgende Woche dämpfte die Sommererwartungen nachhaltig, denn immer wieder gabs Regengüsse bei Mittagstemperaturen von unter 20 Grad. Die grosse Schafskälte war dies zwar nicht, aber von einer «Schafskühle» durfte man durchaus reden.

Erst ab dem 10. Juni setzte sich sonniges Hochdruckwetter durch, wobei die Tagesmaxima noch im moderaten Bereich klar unter 30 Grad blieben. Zwischen dem 17. und 20. Juni erreichte jedoch heisse Sahara-Luft die Schweiz, verbunden mit drei Tropennächten hintereinander. Zum heissesten Tag des Monats avancierte der Sonntag, 19. Juni, mit 35,5 Grad.

Auf die Sommersonnenwende hin normalisierten sich die Temperaturen bei zunehmenden gewittrigen Regengüssen. Nur vereinzelt wurden in Solothurn kleinere Hagelkörnchen gesichtet – ganz im Gegensatz zu anderen Landstrichen in der Region. So erreichte am letzten Junitag gegen Abend eine Hagel-Gewitterfront das Wasseramt. Zuvor sei noch ein spannender Blick aufs letzte Wochenende erlaubt: Eigentlich wollte Solothurn dann sein grosses Märetfescht – traditionsgemäss eher hitzegeplagt – feiern.

Diesmal hätte eher kühles und weitgehend trockenes Festwetter geherrscht – am Samstag kurz vor Mitternacht aber ein heftiges Gewitter mit Starkregen dem Trubel wohl ein vorzeitiges Ende gesetzt.

Gibt’s noch hitzige Hundstage?

Hinter der jüngsten Gewitterstörung sorgt nun ein Hoch für ein sonniges und zuletzt heisses Wochenende. Nass solls wieder am Montag werden, dann aber zeigen die Modelle eine wohl anhaltende Trockenphase.

Ob erneut sehr heisse Luft bis zur Monatsmitte auch bei uns eintrifft, wird einmal so, dann wieder anders prognostiziert. Die Möglichkeit, dass wir noch ganz hitzige Hundstage durchmachen müssen (oder dürfen) besteht aber durchaus. Kommt es zum heissen Szenario, dürften Feuerwerker dem 1. August eher besorgt entgegensehen: Die fürs erste entschärfte Waldbrandgefahr könnte sich rasch wieder akzentuieren.