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An 28 von 31 Tagen lag im Januar Schnee in der Region Solothurn. Dennoch: Der Januar war insgesamt zu warm.
(ww) Endlich wieder einmal Winter: Nach den fast völlig schneefreien Wintern der letzten zwei Jahre brachte der Januar 2021 Erinnerungen an die «gute, alte Zeit» zurück: An 28 von 31 Tagen lag Schnee in der Region, was auch auf insgesamt acht Eistage zurückzuführen ist. Dazu beigetragen hat aber ebenfalls die weit überdurchschnittliche monatliche Niederschlagsmenge, die im Wallierhof mit 245,4 Litern oder Millimetern pro Quadratmeter das Doppelte des Normalwerts erreichte. Trotz dieses winterlichen Charakters blieb der Januar aber insgesamt zu warm: Das Monatsmittel von 1,2 Grad liegt 1,5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Noch in der Neujahrsnacht hatte es geflockt, doch dann übernahm in der ersten Januarwoche der älteste Solothurner, der Hochnebel, das Zepter. Die dünne Neuschneedecke aperte zusehends aus, ehe eine erste leichte Frostphase mit Bise die Reste konservierte. Etliches an Neuschnee brachten der 12. und 13. Januar, der Hilaritag, der aber für einmal den Fasnächtlern nicht zusetzte.
Allerdings brachte schon der Tag danach bei etwas milderen Temperaturen massive Regenfälle – allein in Solothurn wurden 26 Millimeter innert 24 Stunden registriert.
Nicht wegzubringen war allerdings der reichlich vorhandene Schnee auf den Jurahöhen, wo nun nebst den Schlitten auch die Ski endlich wieder ein Comeback erleben durften. Auch im Flachland meldete sich der Winter zurück und in der zweiten Monatshälfte dominierte vorerst die Farbe Weiss. Nach dem kältesten Tag des Monats am 16. Januar, mit Minima unter 7 Grad minus, folgten die ergiebigsten Schneefälle ab dem 23. Januar. Bis zum 27. erreichte die Schneedecke in Solothurn eine Höhe von 15, im Wallierhof Riedholz sogar 20 cm. So konnten zwischenzeitlich gar kleinere Skilifte wie jener bei der Station Im Holz ob Lommiswil geöffnet werden.
Eine rasche Erwärmung mit viel Regen setzte jedoch in den letzten vier Januartagen der Herrlichkeit ein abruptes Ende. Binnen zwei Tagen war fast der gesamte Schnee weggeschmolzen, und da die Schneefallgrenze nun teilweise weit höher als 1500 Meter über Meer lag, gingen auch die weissen Reserven auf dem Weissenstein und anderswo rasch zur Neige.
Fest steht derzeit nur, dass es nass und mild weitergeht, mit zunehmend trockenen, ja sonnigen Tagen in der zweiten Wochenhälfte. Die Temperaturen dürften in den zweistelligen, frühlingshaften Bereich ansteigen. Was dann kommen könnte, ist jedoch das pure Gegenteil: Ab Mitte nächster Woche sehen die Modelle wieder tiefen Frost voraus – genau über die Fasnachtstage, was die Narrenwelt aber kaum kümmern muss. Allerdings schwankten die Mittelfristprognosen zuletzt ständig zwischen einem frühen Frühling und einem äusserst strengen Spätwinter – es bleibt jedenfalls spannend.