Coronavirus
Solothurner Tanzschaffende wollen nicht «tanzlos» aufgeben — in einem Video zeigen sie die Vielfalt der Szene

Die Coronapandemie hat auch die Tanzindustrie fest im Griff. Seit dem 11. Dezember befindet sich diese erneut im Stillstand. Tanzschulen mussten ein weiteres Mal ihre Türen schliessen. Nun wollen Solothurner Tanzschaffende mit einem Video eine Botschaft senden.

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Was man im ersten Lockdown noch als gegeben hinnahm, werde immer mehr zur Existenzgefährdung, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Doch für Solothurner Tanzschaffende sei klar: Sie wollen nicht «tanzlos» aufgeben. In einem Tanzvideo zeigen sie die Vielfalt der Solothurner Tanzszene mit der Message: «Wir sind wichtige soziale und kulturelle Akteure und wünschen uns auch als solche finanziell und politisch anerkennt zu werden».

Es sei kein Geheimnis, dass die ganze Sport- und Kulturbranche stark unter der Coronapandemie leidet, heisst es weiter. Besonders Tanzschaffende würden jedoch stark leiden, denn: Im Gegenteil zu Vereinen stehen hinter Tanzschulen meistens Tanzschaffende, die als Einzelfirma alles zu verlieren haben.

Keine angemessene Entschädigung

Die oftmals fehlende Anerkennung für den Beruf zeichne sich sowohl in politischen als auch finanziellen Aspekten ab. So falle der Tanz meistens irgendwo zwischen Sport und Kultur durch die Maschen. Bis heute bleiben hohe Fixkosten der Tanzschulmieten meistens ohne angemessene Entschädigungen zu Lasten der Tanzschulinhaber. Ausgefallene Engagement von Tänzer und Tänzerinnen würden nicht wie versprochen entschädigt, monieren die Tanzschaffenden.

«Unser Beruf wird oftmals unterschätzt,» sagt Alanah Moergeli, Initiatorin des Tanzvideos «Solothurn gibt nicht tanzlos auf». «Es ist Zeit zusammenzustehen und die Leute aufzuklären, welche Aspekte unser Beruf alles abdeckt, damit unser Beruf die Anerkennung erhält, der er verdient».

Kanton hat nicht gut kommuniziert

Der im Dezember entschlossene zweite Lockdown war ein weiterer Schlag. Grundlegende Informationen, wie die Möglichkeit Kinder unter 16 Jahren wieder unterrichten zu dürfen, wurden seitens des Kantons nicht kommuniziert. Auch der Verein «Solothurner Tanztage», der mit einem unermüdlichen Engagement als Brückenbauer zwischen Tanzschaffenden und dem Kanton fungiert, wurde in diesem Falle nicht benachrichtigt.

«Eine Bestätigung dieser neuen Regelung liess auf sich warten, was einmal mehr aufzeigt, dass der Tanz im Kanton Solothurn einen tiefen Stellenwert hat und Tanzschaffende in diesem Falle schlichtweg vergessen wurden», heisst es weiter. Die Antwort auf die schwierige Situation ist Kreativität. Tanzschulen und Tanzschaffende verschwendeten seit Beginn der Pandemie keine Zeit und kreierten im Nu alternative Online-Angebote, erarbeiteten aufwändige Schutzkonzepte, bauten ihre Infrastruktur coronakonform um und erfanden sich selbst neu. Doch das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass viele von ihnen ums Überleben kämpfen.

Im Tanzvideo beweisen sie, dass sie jedoch nicht tanzlos aufgeben werden: «Wir wollen Solothurn und der ganzen Welt zeigen, dass wir noch hier sind und alles dafür geben auch in Zukunft unseren Aufgaben als Gesundheitsförderer, Kulturvermittler, Tanzpädagogen, Unterhalter und Freizeitgestalter nachkommen zu können», so Alanah Alanah Moergeli weiter. (mgt)