Die Ludothek Solothurn ist umgezogen: Am Wochenende wurden am Patriotenweg die neuen Räumlichkeiten der Institution rund ums Spiel offiziell eingeweiht.
Leuchtende Kinderaugen waren am Wochenende in der Ludothek zu sehen. Dies lag nicht nur an den Spielsachen, sondern auch an den Märchen, die der Erzähler Bruno Durrer anlässlich der Neueröffnung der Ludothek leidenschaftlich vortrug. Die Ausdrücke in den teils geschminkten Kindergesichtern wechselten von Spannung zu Lachen und wieder zu Spannung.
Derweil durften die Erwachsenen die neuste Errungenschaft der Ludothek bestaunen: Ein grosser heller Raum mit Zugang zum Garten steht dem Spielzeugverleih seit Neuestem zur Verfügung. Tanja Kiessling, Mitarbeiterin der Ludothek, zeigte sich erfreut: «Nun hat es richtig viel Platz.» Denn die Fläche hat sich im Vergleich zum alten Standort um rund 40 Quadratmeter vergrössert.
«Chrampf» hat sich gelohnt
Es sei ein «Chrampf» gewesen, berichtet Iris Lemp, Co-Präsidentin der Ludothek Solothurn vom Umzug, der letzte Woche abgeschlossen wurde. Rund 1700 Spiele wurden Ende Dezember an den Patriotenweg gezügelt (wir berichteten). Die Neueröffnung wurde aber erst diesen Samstag gefeiert, weil der letzte Raum erst am ersten März frei geworden war. Das Team zeigte sich am Samstag äusserst glücklich über den neuen Standort und stolz auf die geleistete Arbeit.
Denn hinter dem einfachen Konzept des Spielzeugverleihs steckt auch ohne Umzug eine Menge Arbeit - ehrenamtliche Arbeit. «Wir leisten rund 3000 Arbeitsstunden pro Jahr. Das entspricht etwa zwei Vollzeitstellen», erklärt Iris Lemp. Diese Arbeit teilen sich 15 Frauen, die aus diversen Berufssparten stammen und alle selbst Kinder haben.
Viele Vorteile für Familien
Als Vertretung der Stadt kam Barbara Streit-Kofmel der Einladung zur Neueröffnung nach und bekannte: «Die Ludothek ist für die Stadt eine sehr wichtige Institution.» Man sei schliesslich an einem attraktiven Wohnort für Familien interessiert. Und für diese bietet der Verleih viele Vorteile, wie Lemp erklärt: «Man muss die Spielsachen nicht selbst kaufen, wobei natürlich auch der Umweltgedanke mitspielt.» Ausserdem könne man die Dinge ausprobieren und so prüfen, ob sie den Kindern überhaupt gefallen. Die Beratung übernehmen die engagierten Teammitglieder sichtlich gerne. Und von diesem Konzept sind die Kunden der Ludothek offenbar überzeugt. Angela di Biaggio, Mutter eines Jungen, schätzt die grosse Vielfalt in der Ludothek. Und ein Familienvater sagt, er halte den Prozess des Ausleihens und wieder Zurückbringens für wertvoll für die Kinder.
In der Ludothek legt man zudem grossen Wert auf Aktualität, wie Iris Lemp betont: «Wir wollen kein Brockenhaus-Image». Und Sandra Flury, ebenfalls Co-Präsidentin und für den Einkauf zuständig, ergänzt: «Spiele, die nicht mehr ausgeliehen werden, verkaufen wir.» So bleibe man aktuell und vermeide Ladenhüter.