Das Stadtorchester Solothurn und Daniel Schädeli spielten am Sommerkonzert Kompositionen aus England, in dem Blasmusik eine lange Tradition besitzt.
Ein Abend der Note «very british»: Das Sommerkonzert des Stadtorchesters Solothurn widmete sich Komponisten aus England. Als Huldigung an das Geburtsland der Brass Bands, in dem Blasmusik eine lange Tradition besitzt, erklang das Tubakonzert von Ralph Vaughan Williams.
Solist Daniel Schädeli bewies, dass die Tuba oft zu Unrecht nur als Begleit- oder Rhythmusinstrument wahrgenommen wird. Mit diesem Konzert bereicherte Williams das schmale Repertoire für die Tuba um ein geistreiches und charmantes Werk.
Das Stadtorchester Solothurn zeigte sich unter der Leitung von Harald Siegel spritzig und motiviert. Daniel Schädeli stellte seine Virtuosität stets in den Dienst eines konturierten Spiels, liess in keinem Satz die Phrase abreissen.
Qualitäten, die Schädeli auch Edward Elgars berühmten «Salut d’amour» angedeihen liess. Eigentlich kennt man diesen «Liebesgruss» an Elgars damalige Verlobte und spätere Ehefrau Caroline Alice mit Streichern besetzt. Als «Solo für Tuba» überraschte das Stück mit neuen Klängen und einem tollem Solisten, der zu recht gefeiert wurde.
Gefeiert wurde auch Klarinettist Markus Walther, der sich nach 23 Jahren als Orchestermitglied zurückzieht und von Präsidentin Bettina Brand eine Rose überreicht bekam. Ihm und seinem Instrument dürften die «English Folk Song Suite» besonders zugesagt haben.
Obschon die Werke von Ralph Vaughan Williams noch weitgehend als Geheimtipp gelten, schafft es die «English Folk Song Suite» auch ausserhalb der grossen Insel in die Konzertsäle. Sie basiert auf englischen Volksliedern, die Williams auch in anderen Werken zitiert. Das Stadtorchester bot einen ausgewogenen Mix von filigranem und mächtigem Klangbild, aber ohne eigentliche Stringenz.
Zu den populärsten Komponisten Englands gehört Edward Elgar. Als Grossbritannien noch ein Weltreich war, komponierte er die fünf pompösen «Pomp and Circumstance»-Märsche, von denen die Nummer vier ertönte. Dirigent Harald Siegel setzte nicht allein auf das Effektvolle dieser Musik, sondern betonte auch die lyrischen Passagen.
Die «Elizabethan Serenade» erinnerte schliesslich an die kürzlich beendeten Feierlichkeiten rund um das Thronjubiläum in London. 1952, als die Regentschaft der heutigen Queen Elizabeth II. begann, veröffentlichte Ronald Binge das einiges früher geschriebene Stück nochmals, allerdings unter dem Titel «Elizabethan Serenade», und führte es so zum Erfolg.
Das Publikum bedankte sich mit begeistertem Applaus für die britische Komponisten-Gala.