Der Alpabzug ist jeweils eines der Highlights des Solothurner Chästags. Auch in diesem Jahr schauten sich zahlreiche Besucher den Marsch vom Baseltor, über den Kronenstutz bis zum Dornacherplatz an.
Bauern aus dem Leberberg und dem angrenzenden Bucheggberg, die im Viehzuchtverein Unterleberberg sind, haben beim Alpabzug mitgemacht.
14 Kühe und ein Kalb waren am Start. Alle Tiere waren herausgeputzt mit Blumenschmuck auf dem Kopf und dem Rücken. «Das braucht eine Stunde Arbeit im Minimum, damit die Kühe so aussehen», wie Werner Walter, Stv. Betriebsleiter am Wallierhof, erklärt.
Die Kühe müssten «tip top mit Shampoo gewaschen» werden. Auch Klauenpflege sei im Vorfeld angesagt. Die Bauern müssten auch üben, dass die Kühe die Glocken tragen könnten. Denn in manchen Gemeinden sei dies verboten. «Sie müssen die Glocken gewöhnt sein.»
Ebenfalls üben muss man mit den Tieren den Umgang. «Nicht alle Kühe eignen sich für den Alpabzug», weiss Walter.
Die Baustellen bereiteten den Kühen absolut keine Mühe. Sie wurden teils aber ungeduldig, weil es so langsam vorwärts ging.
Angeführt wurde der Umzug von einem Festwagen des Schafzuchtvereins Solothurn, gefolgt von einer Herde Schafe. Der Verein feiert sein 100-Jähriges und kündigte das Fest in Selzach an.
Ein Hundewelpe sorgte dann für den ersten «Jöö»-Effekt. Rüde Joy war in diesem Jahr bereits zum 4. Mal dabei. Der Hund zieht jeweils einen Leiterwagen.
Danach sorgten die Kühe mit ihren Glocken für einen lautstarken Auftritt, gefolgt von einem weiteren «Jöö»-Tier, dem Kalb Davina. Vor den Lamas machten viele einen Schritt zurück, wollten sie doch nicht angespuckt werden. (ldu)