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Der belgische Sänger Milow schickt aus jeder Stadt, in der er spielt, eine «Postkarte» an seine Fans. In Solothurn stieg das Hit-Wunder mit seinem Gitarristen und Support Kelvin Jones für einen Song aufs Boot.
«Solothurn ist wunderbar», erzählte Jonathan Vandenbroeck alias Milow am Montagabend beim Konzert in der Kulturfabrik Kofmehl. Dazu leistete das tolle Wetter mit blauem Himmel und Sonnenschein sicherlich seinen Beitrag. «Das war der bisher schönste Tag auf der Tour», sagte der Sänger, der mit «Ayo Technology» in ganz Europa bekannt wurde, denn auch – gut, es war auch erst der dritte Stop auf seiner Europa-Tournee.
Mit auf der Tour dabei ist ein Mann, der nur für die Social-Media-Aktivitäten verantwortlich ist. Er produziert die «Postkarten»-Videos, die aus jeder Stadt verschickt werden. An diesem «schönsten Tag» konnte die Crew auch endlich eine Idee für eine spezielle Postkarte umsetzen: Mit dem Boot herumschippern und dabei Musik zu machen. Die Frage «Kennt ihr jemanden, der ein Boot hat?» konnte Stefan Wigger bejahen.
Der Zuständige fürs Anlassmanagement setze sich kurzum mit Chrigu Stuber in Verbindung, der zu diesem Zeitpunkt zufälligerweise in Solothurn weilt. Der frühere Kofmehl-Booker, der jetzt in Zürich bei Good News Productions tätig ist, arbeitete am Montag wegen des Sechseläuten von zuhause aus und stellte sein Boot namens «Überholverboot» gerne zur Verfügung. «Das Ganze war wirklich sehr spontan», sagt Steuermann Stuber rückblickend.
Stuber kennt den belgischen Singer/Songwriter noch vom letzten Jahr, als dieser am Openair Etziken spielte.
Um 17.30 Uhr – nach Milows Soundcheck und einer kleinen Erfrischung – gings dann los mit der Bootsfahrt. Insgesamt drei Mal liessen sich Milow, Gitarrist Tom van Stiphout und Support Kelvin Jones am Landhausquai entlang treiben und spielten den Song «Just Smile». Mit auf dem Boot war auch der Social-Media-Verantwortliche, der mit Kamera und Drohne Aufnahmen machte, und ein Tontechniker. «Sie setzen voll auf Qualität», sagt Stefan Wigger.
An Land hat aber wohl niemand so richtig begriffen, was da auf dem Wasser vor sich geht. «Wir sind nah an der Mauer entlang gefahren, aber niemand hat reagiert», wird ein etwas enttäuschter Milow später am Konzert zu den über 600 Gästen sagen. «Es hatte nicht so viele Leute am Landhausquai und die Musiker haben auch nur akustisch gespielt», erklärt Wigger. So sind im Video, das am Dienstag veröffentlicht wurde, auch keine klatschenden und jubelnden Zuschauer zu sehen.
Chrigu Stuber hat als Booker schon manche Backstage-Jams miterlebt und sonstige besondere Erlebnisse mit Künstlern geteilt – aber nie war ein Boot mit im Spiel. «Das war schon speziell», so Stuber. Er kann sich gut vorstellen, dass es auch künftig solche Akustik-Videos auf seinem «Überholverboot» geben wird. «Das gibt einen tollen Vibe und ist zudem auch gute Werbung fürs Konzert am Abend».
Die Milow-Crew jedenfalls war sehr dankbar, dass die Umsetzung der Boots-Idee in Solothurn möglich war. In den Sozialen Medien kommt das Video sehr gut an. Es wird mit Likes und Kommentaren versehen und reihum geteilt. «Das ist auch super Werbung für die Stadt Solothurn!», meint Stefan Wigger.