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«Rund um» zur Sache ging es am Hilari-Vormittag der UNO. Der neue Ober-Ober André Suntinger organisierte mit seinen Hudibras-Chutzen auf dem Dornacherplatz ein Kart-Rennen.
Megafänomenal eröffnete der neue Ober-Ober seine Première auf dem Roten Platz am Amthausplatz. «Es git eis Ziu und es git e Start, rund um e glatti Fahrt» stellte der 54-jährige Suntinger sein Motto vor den äusserst zahlreich erschienenen Närrinnen und Narren vor. Mit vor Ort vom Rüttener Verein Feldküche 1903 zubereitetem Glühwein stieg die Stimmung und machte fit für den Marsch zum Dornacherplatz.
Der gebürtige Bellacher, der nach 31 Jahren in ein selbst umgebautes Haus nach Selzach zog, hatte mit seinen Hudibrassen den Rundkurs «Circuit Niggi Rust», nach dem ehemaligen Ober-Ober benamst, aufgebaut. Die sechs Stammzünfte wurden aufgefordert, je ein Sechser-Team mit drei Zünftern und drei Gästen zu bilden. Mit einem Original-Kart der Kartbahn Roggwil wurde abgelenkt.
Die eigentlichen Rennkarts blieben unter einer Blache verdeckt. Es waren Tret-Karts. Spannende und skurrile Momente erzeugten nicht nur die je zu absolvierenden fünf Runden auf dem hindernisreichen Parcours, sondern der zu wechselnde Renndress. Da wirkte nicht beschleunigend, wenn sich eine Fahrerin in der Boxengasse auf den Rücken legte und den Kombi ausziehen liess. Die Fahrkünste, -techniken, Führungswechsel und Abstände brachten die Streckenposten nicht aus der Ruhe.
Die Überraschung bei der Siegerehrung: Nicht die als Erste einfahrende Narrenzunft Honolulu wurde von den Speakern Silvan Studer und Charlie Schmid im Auftrag der Rennkommissäre zur Siegerin erklärt. Weil ihr Ober Samuel Hofer reglementswidrig nicht als Schlussfahrer auf die Piste ging und nur zuschaute, profitierte der Hauptgassleist von deren Rückversetzung.
Dafür durfte HGL-Ober Markus Jäggi in Formel 1-Manier nach den Siegesküsschen der beiden UNO-Damen Corinne Guldimann und Sarah Etter mit Champagner um sich spritzen. Das Podest vervollständigt die Vorstadt-Zunft, vor der Weschtstadt-Zunft, den Hudibras-Chutzen und den klar zurück gelegenen Mamfis – dafür von Stadtpräsident Kurt Fluri speziell geehrt.
«Dieses Tempo und den Ehrgeiz haben wir nicht erwartet, wir haben mit einer um eine Viertelstunde länger dauernden Rennzeit gerechnet», konstatierte Suntinger, der 1990 seine erste Fasnacht mit den Hudis erlebtehatte. Zur Zunft – sechs Jahre Voreinzugsschef, drei Jahre Vize-Ober, Ober von 2003 bis 2006 – ist der Vater zweier Söhne (23 und 20) durch seinen Schwager Röbi Stierli gekommen, der die Schweisskünste des gelernten Mechanikers und heutigen Dozenten für Maschinenbau an den Standorten Biel und Grenchen der Höheren Fachschule für Technik Mittelland (HFTM) erkannte.
Im dichten Gedränge auf dem Märetplatz war trotz intensivstem Absuchen um die elfte Morgenstunde kein Kandidat für die Narrenzunft Honolulu auszumachen. Hingegen heisst die Rathausgasse bis Aschermittwoch wieder «Esugass». Schild-Ummonteur Umberto Ferrari hatte erfolgreich in seinem Fundus gestöbert. Jetzt prangt wieder ein Schild, das er vor Jahren selbst schuf – mit einem rostigen Esel über dem Schriftzug «Esugass».