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Nach zwei Jahren Bauzeit ist der Kulturgüterschutzraum unter dem Kunstmuseum Solothurn an einem Tag der offenen Tür zu sehen. Im Frühling sollen dann die ersten Kunstwerke eingelagert werden.
Zwei Jahre dauerte die Bauzeit des Kulturgüterschutzraumes unter dem nördlichen Vorplatz Kunstmuseum Solothurn, morgen Samstag können am Tag der offenen Tür die noch leeren Räume ausgiebig begutachtet werden. Ein Blick in diese Schutzanlage wird später dann wohl nicht mehr so ohne weiteres möglich sein. Denn wenn die Kunstwerke erst einmal an ihrem Platz lagern, sollten sie so wenig wie möglich Atem oder Licht ausgesetzt werden.
Man gelangt in die Räume mit dem grosszügig dimensionierten Lift. Zuerst betritt man den «24-Stunden-Raum». «Hier werden Bilder, die von ausserhalb – beispielsweise für eine neue Ausstellung – geliefert werden, einen Tag lang gelagert, bevor sie ausgepackt werden», erklärt Til Frentzel, Leiter Technik des Kunstmuseums Solothurn. Er kennt sich hier unten am besten aus; weiss Bescheid über Schlüssel und Codes. Im «24-Stunden-Raum» werden die Objekte ausgepackt, untersucht und ein Zustandsprotokoll erstellt, berichtet er weiter. Solches Vorgehen sei heute Standard in allen grossen und guten Museen.
Es folgt der Kleinskulpturen-Raum, in dem auf 66 m2 auf Wandregalen Skulpturen platziert werden. Daneben liegt der Grafikraum. «Hier finden in Schubladenkästen, eingepackt in säurefreiem Papier, auf 62 m2 Grafiken ihren Platz», so Frentzel. Der grösste Raum mit 286 m2 ist für die Bildersammlung reserviert. Auf 150 ausziehbaren Bilderrechen können Gemälde aller Grössen mittels Haken platzsparend untergebracht werden. Ein anschliessender, ebenfalls grösserer Raum von 264m2 ist für Grossskulpturen vorgesehen. Es folgt der kleine, sogenannte Afrika-Raum mit 16 m2, der für Exponate der ethnografischen Sammlung des Kunstmuseums reserviert ist.
«Wir verfügen nun über zweieinhalb Mal mehr Platz als vorher», sagt Lukas Reichmuth, Chef Hochbauamt des Stadtbauamtes Solothurn. Insgesamt misst der Kulturgüterschutzraum eine Fläche von es 810 m2. Alle Räume sind kameraüberwacht, den nötigen Sicherheitsvorschriften entsprechend. Noch sind die Kunstwerke aber nicht eingelagert. «Zuerst muss das Klima die richtigen und vor allem auch stabilen Werte aufweisen. Es muss eine Luftfeuchtigkeit von rund 55 Prozent und eine konstante Raumtemperatur von 18 bis 24 Grad herrschen», so Frentzel.
«Wir lassen jetzt noch den Winter vorübergehen und sind zuversichtlich, dass wir im Frühling mit dem definitiven Einlagern beginnen können.» Archiviert werde voraussichtlich grob nach Epochen und innerhalb derer dann nach Künstlern. «Jedes Objekt soll seinen eigenen Archivplatz erhalten, der dann elektronisch nachvollziehbar und bewirtschaftbar ist.»
Die budgetierten und vom Stadt-Solothurner Stimmvolk bewilligten 6,687 Mio. Franken werden voraussichtlich um rund 200'000 Franken überschritten, sagt Reichmuth. Grund dafür sind in erster Linie unvorhergesehene Sicherungsarbeiten, denn während der Bauphase musste ein Bereich der Museumsfassade zusätzlich gestützt und unterstützt werden. Diese Arbeiten brachten auch eine Bauverzögerung um rund ein halbes Jahr mit sich. Bund und Kanton steuerten 710'000 Franken, die Mathys-Stiftung 50'000 Franken zu den Kosten bei.
Samstag, 26. 11., Tag der offenen Tür. 10–15 Uhr stündliche Führungen mit Til Frentzel und Max Glauser. Apéro im Festzelt.