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Claudia Vogl Baki und Murat Baki führen neu für die Genossenschaft Baseltor seit Anfang September das Hotel Restaurant Couronne in Solothurn. Sie wollen als Gastgeber die Spitzenposition des Hauses halten und ausbauen.
«Am Samstag waren wir erstmals allein im Haus. Schön zu sehen, was da abläuft, wenn die Kiste rappelt.» Murat Baki und seine Frau Claudia Vogl Baki sind in der «Couronne» angekommen. Definitiv. Am Freitag hatte ihnen das Vorgänger-Duo Simone Berchtold und Roman Oschwald den goldenen Schlüssel des Hauses überreicht. «Toll, was die Beiden geleistet haben. Die Aufbauarbeit in solchen Häusern ist nicht einfach», zollt das Nachfolger-Ehepaar dem Respekt, was seit der Eröffnung im Mai 2017 geleistet worden ist. «Es war eine tolle Übergabe, doch der Kopf raucht», lacht Claudia Vogl Baki nach den ersten zehn Tagen in der «Couronne».
Sie wissen, wovon sie reden. Haben sie doch zuletzt dreieinhalb Jahre das Boutique-Hotel Auberge in Langenthal mit 17 Zimmern und das Gourmet-Restaurant mit 15 Gault-Millau-Punkten geführt. Ebenfalls ein historisches Haus, «hier ist jedoch der Anteil der Hotellerie grösser», so Baki – die «Couronne» zählt 28 Zimmer im Stammhaus und 9 weitere über der Garage nebenan. Solothurn kennt das Ehepaar von diversen Aufenthalten hier, besichtigt wurde die «Couronne» schon im Rohbau 2016. «Was für ein wunderschönes Haus, dachten wir schon damals.»
Dann sollte sich einiges fügen. Der heute 35-jährige Murat Baki absolvierte zuerst die Hotelfachschule und 2015 auch den Diplomkurs zum Eidgenössisch diplomierten Hotelmanager. Sein dortiger Dozent und späterer Mentor Roland Gasche kümmerte sich um Bakis Laufbahn, als das Ehepaar Langenthal verlassen wollte. Das Netzwerk spielte, denn Martin Volkart, Delegierter des Verwaltungsrates der Genossenschaft Baseltor, erfuhr davon. «Wir standen vor der Einschulung unseres Sohnes Florin. Da kam uns die Anfrage aus Solothurn sehr gelegen», erklärt Claudia Vogl Baki – hatten doch zuvor in der «Couronne» Betriebsleiterin Simone Berchtold und Direktor Roman Oschwald ihre Veränderungswünsche kommuniziert. Der «Transfer» kam auf den September zustande; Bakis wohnen nun bereits in Feldbrunnen, wo Florin die Schule und Tochter Ilara die Kita besucht.
«Wenn sich eine solche Möglichkeit ergibt, muss man sie nutzen», waren sich die beiden damals einig. Gute Gastgeber wollen sie sein, wobei sich Claudia Vogl Baki eher als Frontfrau sieht, «den Computer überlasse ich lieber meinem Mann», lacht die ausgebildete Sommelière. Doch so einfach überlässt dieser die Gäste dann auch nicht seiner Frau. «Ich komme ursprünglich von der Réception her. Darum bin ich auch immer wieder dort anzutreffen.»
Herausforderungen gebe es einige, sei der Betrieb in Solothurn doch «extrem personalintensiv» – 35 Angestellte sorgen für das Wohl der Gäste bei Banketten im Saal, im Restaurant und in den Hotelzimmern. Einen Aktivposten sieht die neue «Couronne»-Führung im Küchenteam um Chefkoch Martin Elscher. «Er ist sehr kompetent», so Murat Bakis erster Eindruck. Und auch der kürzliche Relaunch des Hauses sei völlig gelungen. Wobei für das neue Leitungsteam eines feststeht: «Du kannst noch so eine tolle Location haben, auf die Menschen kommt es an.»
Und: «Wir sind immer noch am Entdecken», müssen beide auch nach zehn Tagen einräumen. Aber: «Wir sind stolz, hier zu sein dürfen.» Stolz, den brauche es in der «Couronne», die sich unter den 20 top platzierten Viersterne-Häusern der Schweiz befinde. «In Langenthal hatten wir einen Bewertungsschnitt von 9,2 Punkten von 10 möglichen, also 92 Prozent. Hier auf der ‹Couronne› sind es gar 94 Prozent. Diesen Top-Wert gilt es zu verteidigen», betont Baki.
Ein Rundum-Engagement ist daher am Kronenplatz unabdingbar. Nur eines stellt Claudia Vogl Baki klar: «Der Sonntag ist unser Familientag.»