Solothurner Wetter
Nach einem durchzogenen Frühling steht nun der Sommer in den Startlöchern

Der Mai war mässig warm, etwas zu trocken und wartete mit Eisheiligen auf, die ihrem Namen vollauf gerecht wurden. Aufs Wochenende hin, rechtzeitig zur Fussball-WM hin könnte der Sommer nun aber endgültig den Durchbruch schaffen.

Wolfgang Wagmann
Drucken
Badetage waren noch rar. Doch das könnte sich bald ändern.

Badetage waren noch rar. Doch das könnte sich bald ändern.

Hanspeter Bärtschi

Mit einem Monatsmittel von 13,8 Grad blieb der Mai 2014 exakt im langjährigen Durchschnittswert - er zerriss damit aber auch keine Stricke. Die 81 Liter Regen pro Quadratmeter in Solothurn - 101 warens im Wallierhof Riedholz - sind dagegen unterdurchschnittlich, womit sich der bisherige Trend von bisher eher zu trockenen Monaten bestätigte.

Eisheilige wie nie in Hochform

Der Monat begann trüb, feucht und unterkühlt. Zwischen dem 4. und 6. Mai gabs mehr Sonne und etwas wärmere Temperaturen, doch blieb der Wettercharakter eher instabil. Immerhin sahen die Frühlingsfans nun tagelang die wichtige 20-Grad-Marke erreicht, und der Tag der Badi-Eröffnung, der 10. Mai, verlief noch ganz passabel.

Tags darauf starteten aber die Eisheiligen mit St. Mamertus voll durch, Pankranz, Servaz und Bonifaz zogen zwischen dem 12. und 14. Mai alle Register ihres Könnens: Wolkenbrüche mit Hagel und Graupel, kalte, heftige Böen und Temperaturen im kaum zweistelligen Bereich sorgten für eine Schlechtwetterwoche der üblen Sorte. Aber auch die Kalte Sophie am 15. Mai schaffte nicht ganz, was den Eisheiligen früher ihren Schreckensruf eingetragen hatte: Bodenfrost und Schnee bis in tiefe Lagen Mitte Mai.

Die Eisheiligen sind längst nicht mehr das, was sie einst gewesen waren. Seit der Jahrtausendwende ist die Auflage 2014 noch die einzige, die einigermassen hielt, was sie bis um 1960 regelmässig versprochen hatte. Ein Blick auf die Durchschnittswerte zeigt, dass die fünf Tage mit einem Mittelwert von 10,2 Grad diesmal klar Minus-Rekordhalter seit dem Jahr 2000 sind.

Letztes Jahr, als es der Mai insgesamt nur gerade auf 12,5 Grad brachte, lagen die Eisheiligen mit 12,8 Grad immerhin noch knapp über dem Monatsmittel. Gleich sechsmal in den letzten 14 Jahren übertrafen die Eisheiligen gar die 15-Grad-Marke, im Jahr 2000 waren es sogar 18,1 Grad gewesen.

Aufblitzen des Sommers

Entschädigt wurden alle, die sehnlichst auf den Sommer warten, zwischen dem 18. und 21. Mai mit einigen Badi-Tagen und lauen Abenden. Nochmals nass und eher kühl war es dagegen ab dem 22., ehe sich gegen das Monatsende hin die Sonne wieder mehr zeigte.

Diese dürfte nach den neuesten Modellen noch einen Zacken zulegen, und aufs Wochenende könnte der Sommer den Durchbruch schaffen. Rechtzeitig auf die Fussball-WM hin zeigt der Trend also intakte Chancen für die eine oder andere heisse Samba-Nacht an.