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Gegen 100 Sympathisanten zogen am Donnerstag für die Sache der protestierenden Asylbewerber durch die Solothurner Altstadt. Eine kleine Gruppe radikaler Rechter wurde von der Polizei gestoppt.
Von 200 bis 300 Personen sind die Organisatoren der Solidaritätskundgebung ausgegangen. Gegen 100 Sympathisanten waren es, die sich am späteren Donnerstagnachmittag auf dem Areal der GIBS Solothurn versammelten und anschliessend durch die Solothurner Altstadt marschierten.
Unter dem Motto «Für ein gemeinsames Wir und gegen Rassismus und Ausgrenzung» solidarisierten sich mehrere Migranten-Oganisationen mit den Asylbewerbern, die sich mit einem Sitzstreik am Solothurner Bahnhof gegen ihre Unterkunft in Kestenholz gewehrt hatten.
Trotz Zusage: Unia war nicht dabei
Obwohl sie am Mittwoch noch ihre Unterstützung an der Solidaritätsaktion zugesagt hatte, fehlte die Gewerkschaft Unia. «Wir sind enttäuscht», meinte Kadim Catak vom kurdischen Kulturverein der Region Solothurn, der die Kundgebung organisiert hat.
«Diese Protestaktion ist verfehlt und kommt einer Demaskierung der effektiven Absichten dieser Gruppierungen gleich», schreibt Roberto Conti von der SVP Stadt Solothurn in einer Medienmitteilung. Man wolle gar nicht Sicherheit, sondern «Gratiswohlstand auf Kosten der Schweizer Bevölkerung». «Mit dieser Aktion und mit der Äusserung solcher Ansichten enden für die SVP sämtliche Integrationsbemühungen für Gruppierungen wie den kurdischen Kulturverein. Sie beweisen, dass sie in unserer Kultur fehl am Platz sind und wir fordern sie auf, so schnell wie möglich in ihr Land zurückzukehren, anstatt unsere Gastfreundschaft weiter zu missbrauchen.»
Die SVP verstehe auch nicht, weshalb der Anlass überhaupt von der Polizei bewilligt worden sei. «Damit wird die Stadt Solothurn schweizweit Kopfschütteln auslösen und einen Imageverlust erleiden.» (mgt)
Ferngeblieben sind der Demo auch Repräsentanten von SP und Grünen. Lediglich als Zaungast beobachtet hat das Geschehen Christof Schauwecker, Co-Präsident der Grünen, der sich zu Beginn der Protestaktion mit den Asylbewebern solidarisiert hatte. Zwischen den kurdischen Fahnen flatterten einzig die rot-schwarzen Flaggen des «Bündnisses gegen Rechts» im Wind.
Fünf radikale Rechte angehalten
Die kämpferischen Sprechchöre der Demonstranten verhallten zum allergrössten Teil in den Gassen der Solothurner Altstadt. Einzelne nicht organisierte Jugendliche brachten am Rand der Kundgebung ihr Unverständnis gegenüber der Solidaritätsaktion zum Ausdruck. Auf Konfrontation aus waren lediglich fünf radikale Rechte, die aber von der Polizei im Bereich des Klosterplatzes rechtzeitig gestoppt werden konnten.