Solothurn
Museum Altes Zeughaus ist für Europäischen Museumspreis nominiert

Das Museum Altes Zeughaus in Solothurn ist für den Europäischen Museumspreis nominiert. Damit wird die Neugestaltung der Dauerausstellung gewürdigt, die 2016 im sanierten und umgebauten Alten Zeughaus eröffnet wurde.

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Der Empfangs- und Kassenbereich des Museums Altes Zeughaus Solothurn.
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Auf der linken Seite im Parterre ist ein erster Teil des Schaudepots zu sehen
Im Erdgeschoss steht auch diese Kanone
Kanonenkugel
Im 1.Stock des Museums können sich Besucher interaktiv über «Krieg», «Frieden» und Diplomatie» informieren
Gewehre sind ebenfalls im 1.Stock ausgestellt
Dieses Schwert darf angefasst werden
Eine alte Pistole
Die Verzierungen sind teilweise äusserst filigran
Im 2.Stock wird die berühmte Harnischsammlung präsentiert.
Die Rüstungen stehen in Reih und Glied
Auch eine passende Trommel ist zu begutachten
Eine prunkvolle Rüstung
Ausgestelltes Harnisch
Löwenkopf an einer der Rüstungen
Ein Kettenhemd
Auch das Thema Sold wird behandelt
Verzierter Helm
Instrumente für den Arzt
Das Museum altes Zeughaus
Die Wendeltreppe verbindet die Stöcke miteinander
Büroräumlichkeiten im 4.Stock
Antike Bücher
Der Sitzungsraum

Der Empfangs- und Kassenbereich des Museums Altes Zeughaus Solothurn.

zvg

Claudia Moritzi, Leiterin des Museums Altes Zeughaus, ist hocherfreut und stolz über die
Nomination: «Wir freuen uns natürlich sehr über die Nomination», wird sie in einer Mitteilung des Museums zitiert. Sie sei eine Anerkennung der Arbeit vieler Beteiligter in den vergangenen Jahren.

Das Museum Altes Zeughaus wurde von 2014 bis 2016 komplett saniert und umgebaut. Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem Szenografiebüro element GmbH (Basel) die Dauerausstellung überarbeitet. Diese baut auf der Einheit von Gebäude und Sammlung auf und lädt ein, sich über die konfliktreiche Vergangenheit der Eidgenossen zu informieren und über Konflikte, Krieg und Frieden nachzudenken. Die Massenpräsentationen der Waffen und Rüstungen betonen den Zeughauscharakter und machen die Zeughausatmosphäre erlebbar.

2017 wurde das bis dahin kantonale Museum zur selbstständigen öffentlich-rechtlichen Anstalt. Aktuell zeigt es die Sonderausstellung «P-26 – Geheime Widerstandsvorbereitungen im Kalten Krieg».

Die neue Sonderausstellung «P-26 - Geheime Widerstandsvorbereitungen im Kalten Krieg» im Museum Altes Zeughaus zeigt ein Kapitel der jüngsten Vergangenheit der Schweiz.
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Museum Altes Zeughaus Ausstellung P-26
1956 waren ungarische Flüchtlinge in der Schweiz willkommen. Mit geschenkten Plüschtieren wurden Kinder in Wien abgeholt.
Verdächtig waren damals Atomkraftgegner, Kommunisten oder auch Schwule.
Der Bund empfahl der Bevölkerung Notvorräte anzulegen.
Altes Zeughaus Ausstellung P-26
Die Mitglieder der P-26 mussten bei Ausbildungskursen Sturmmasken tragen, um sich nicht gegenseitig zu erkennen.
Sie wurden auch im Schiessen und im Gebrauch von Sprengstoff ausgebildet.
Geübt wurde konspiratives Verhalten.
1990 wurde im Zuge des Fichenskandals die P-26 enttarnt. Was blieb ist ein Berg von Akten.

Die neue Sonderausstellung «P-26 - Geheime Widerstandsvorbereitungen im Kalten Krieg» im Museum Altes Zeughaus zeigt ein Kapitel der jüngsten Vergangenheit der Schweiz.

Tom Ulrich

Der Europäische Museumspreis wird jährlich an Museen vergeben, die innerhalb der letzten drei Jahre neu eröffnet oder signifikant erneuert wurden. Ein Ziel des Wettbewerbs ist es, die Publikumsattraktivität der teilnehmenden Häuser zu bewerten und damit die Qualität der europäischen Museumslandschaft weiter zu steigern. Der European Museum of the Year Award (EMYA) ist der wichtigste Preis der
Museumsbranche.

Die Preisverleihung findet im Rahmen eines vom 29. April bis 2. Mai 2020 stattfindenden Kongresses in Cardiff statt. Nominiert sind verschiedene Museen aus Europa, darunter neben dem Museum Altes Zeughaus in Solothurn weitere sieben Museen aus der Schweiz – so viele wie aus keinem anderen Land. (mgt)