Aareschwimmen
Mit Melcherfett, Muskeln und einem Europameister

Dieses Jahr machte das Wetter den Organisatoren und den Teilnehmern des Aareschwimmens in Solothurn keinen Strich durch die Rechnung – die Rahmenbedingungen waren perfekt

Katharina Arni-Howald
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Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn
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Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn
Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn
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Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn
Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn

Impressionen vom Aareschwimmen in Solothurn

Felix Gerber

Selten findet man in der Badi am frühen Morgen so viele gut gelaunte Menschen wie beim Aareschwimmen. Das bevorstehende Erlebnis verbindet. Wer nicht in irgendein Gespräch verwickelt ist, lockert auf der Wiese seine Gelenke oder greift in den Melcherfett-Topf. Die Badekappen sind verteilt. Letzte Ratschläge vonseiten der Familie verinnerlicht.

Das Aareschwimmen hat wettermässig viele Tiefschläge erlitten, doch diesmal stimmte einfach alles. Bei einer Wassertemperatur von 20 Grad und blauem Himmel liessen sich 204 Volks-, Spitzen und Plauschschwimmer auf das traditionelle Abenteuer ein. «Vor zwei Jahren habe ich mich riesig auf den Anlass gefreut, doch dann hatte es zu viel Holz in der Aare», erinnert sich Hans Huggler aus Matten bei Interlaken an das Hochwasser, das den Organisatoren immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung machte. Doch dieses Mal ist der Berner Oberländer mit den «cheibe Solothurnern» durchwegs zufrieden. Schwimmen sei das eine, sagt er. Fast gleich wichtig sei jedoch der zwischenmenschliche Kontakt. Und als er feststellt, dass die Festwirtschaft unter der Rötibrücke auch noch Berner Oberländer Bier im Sortiment hat, wirkt sein Strahlen im Gesicht geradezu ansteckend.

Die erste Medaille im Leben

«Willst du das eigentlich noch jedes Jahr mitmachen», hatte sich Madeleine Bucher aus Lüsslingen gefragt, als sie am Morgen aufstand. «Doch dann habe ich ganz automatisch das Badekleid angezogen und bin nach Solothurn gefahren.» Zum ersten Mal am Start ist Theres Pfluger. «Eigentlich wollte ich schon immer einmal die Stadt von der Aare aus geniessen, konnte mich aber nie durchringen.» Als Sie erfährt, dass alle Teilnehmenden eine Medaille erhalten, kann sie es kaum fassen. «Das ist die erste Medaille, die ich besitzen werde.»

Es brauchte heuer mehr Muskeln

Auch beim Ziel ist alles bereit. Die Angehörigen spähen gespannt aufs Wasser. Speaker Stefan Blaser macht darauf aufmerksam, dass die Strömung schwach sei. Das heisst, dass die Schleusen in Port nur wenig Wasser durchlassen, und die Schwimmer mit ihren teils durchtrainierten Muskeln arbeiten müssen.

Eine Sensation wird angekündigt. Am Start steht auch der dreifache Europameister und Lausanner Julien Baillod, der zum ersten Mal am Aareschwimmen teilnimmt.

Am Aaremürli beobachtet aber auch Ernst Füeg, der soeben seinen 100. Geburtstag gefeiert hat, das Geschehen. Er hat mit drei anderen Schwimmbegeisterten 1935 das Aareschwimmen ins Leben gerufen. «Ich kann wegen der Unterkühlung nicht mehr teilnehmen, ansonsten würde ich es wahrscheinlich noch immer schaffen.» Auf den ersten Platz geschafft hat es heute Baillod.