Was will die Spekulationsstopp-Initiative genau? Ein komplexes Thema auch für die Sozialdemokraten, wie sich an der ersten Parteiversammlung der Stadtpartei im neuen Jahr herausstellte.
«Eigentlich hatten wir das Thema Top 5 traktandiert, aber angesichts der gegenwärtigen Entwicklung hat der Vorstand beschlossen, keine weitere Fusionsparteiversammlung mehr durchzuführen.» Mit diesen Worten begrüsste Parteipräsident Claudio Marrari die zahlreich erschienenen Mitglieder und gab dem Juso-Mitglied Simeon Marty das Wort, der sich für die Spekulationsstopp-Initiative der Juso starkmachte.
«Mit dem Essen spielt man nicht.» Dieser Kernsatz der Initianten zog sich wie ein roter Faden durch das Referat des 23-jährigen Studenten. «Die Bedürfnisse der Menschen müssen im Zentrum der Wirtschaft stehen», gab Marty zu bedenken und ergänzte, dass es sich nicht gehöre, dass an der Börse mit Nahrungsmitteln spekuliert werde. Dies deshalb, weil letztlich die Ärmsten die Profite finanzieren müssten. Ein Spekulationsverbot schaffe Sicherheit für die Produzenten wie für die Konsumenten. Als gutes Beispiel nannte er gewisse Banken, die bereits aus dem Geschäft ausgestiegen seien.
Anhand einer Tabelle zeigte der Juso-Mann auf, wie stark die Agrarpreise innerhalb weniger Monate schwanken können. Damit feuerte er die anschliessende, engagiert geführte Diskussion an.
Während die einen wissen wollten, ob das Ganze überhaupt kontrollierbar sei, machten andere auf die Kompliziertheit des Themas aufmerksam, die die Kommunikation erschwere. «Man darf nicht bloss auf Ethik und Studien setzen, sondern muss konkrete Beispiele nennen, um von den Stimmbürgern verstanden zu werden», meinte zum Beispiel Peter Fäh. «Die Bevölkerung wolle hören, was die Spekulation mit Lebensmitteln bewirke.
Die Frage, ob auch die Pensionskassen an den Spekulationen beteiligt seien, wurde schliesslich mit Ja beantwortet. Das Argument der Gegner, man greife in den freien Markt ein, wollten die Genossen mehrheitlich nicht gelten lassen. Als äusserst gering wurde auch der Arbeitsplätzeschwund eingestuft. Schliesslich könne man auf andere Märkte zugreifen, wurde argumentiert.