Kunst-Supermarkt
Mehr als 2000 Bilder sind schon weg — und bis Weihnachten soll eine weitere Marke geknackt werden

Der «Vater» des Kunst-Supermarkts Solothurn, Peter Lukas Meier, zieht kurz vor Weihnachten eine positive Zwischenbilanz der Veranstaltung.

Andreas Kaufmann
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«Gerade die vergangenen Wochenenden bereiteten viel Freude», sagt Peter Lukas Meier, geistiger Vater des Kunst-Supermarkts an der Schöngrünstrasse, der noch bis 7. Januar mit Kunstvollem für die eigenen vier Wände lockt. Damit meint er aber nicht nur die Freude, die einige der verkaufen Werke unter dem Weihnachtsbäumchen bescheren werden. Auch er und sein Team freuen sich über den regen Zulauf vor der Weihnachtszeit.

Und dies, obwohl dem Kunst-Supermarkt jener Strom an Laufkundschaft abgeht, von der hauptsächlich die Altstadt profitieren kann. Gerade der Vorstädter Wiehnachtsmäret des vergangenen Wochenendes, aber auch die Sonntagsverkäufe haben Meier und seinem Team einige Kundschaft beschert, weniger aber das benachbarte Winter-Wunderland, das nach seiner Einschätzung doch eher eine andere Zielgruppe anlockt.

Weit über 2000 Werke verkauft

Mit 7202 Werken von 93 ausgewählten Kunstschaffenden aus dem In- und Ausland startete der Anlass am 10. November, mit dem üblichen Nachschub an Bildern dürften es nach Meiers Schätzung durchaus 7500 gewesen sein. «Bis jetzt haben wir weit über 2000 Bilder verkauft», freut er sich. Und Kurzentschlossene dürften die Bilanz bis Heiligabend noch aufbessern: «Wir gehen davon aus, bis Weihnachten die 2500er-Marke zu knacken.»

20'000 Besucher gingen schätzungsweise bislang im Haus des Rothus-Verlags ein und aus. «Darunter hat es sehr viel neues und jüngeres Publikum», so Meier. Dies sei nicht zuletzt auf die Ausrichtung der Werbestrategie zurückzuführen, vermutet er. «Wir betreiben sehr viel Werbung auf dem Internet, konkret mit Online-Inseraten und in den Sozialen Medien. Und den Effekt spüren wir durchaus.» Markant sei auch ein sehr hoher Anteil von Besuchern aus der Romandie.

Der Umsatz sei in der Zwischenbilanz vergleichbar mit dem vorjährigen, sagt Meier. «Stückmässig haben wir zwar weniger verkauft. Was aber auffällt ist, dass die Leute teurere Bilder kaufen.»

 Die Künstlerin Priska von Gunten stellt derzeit im Solothurner Kunstsupermarkt unter anderem ein Bild von Chris von Rohr aus. Am Wochenende hat der Musiker das Gemälde signiert.

Die Künstlerin Priska von Gunten stellt derzeit im Solothurner Kunstsupermarkt unter anderem ein Bild von Chris von Rohr aus. Am Wochenende hat der Musiker das Gemälde signiert.

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Inspiration beim Atelier

Grosser Beliebtheit erfreue sich jeweils auch das Künstler-Atelier, das am vergangenen Wochenende zum achten und letzten Mal in dieser Saison stattfand. Dort erhalten Besucher die Gelegenheit, mit Kunstschaffenden in Kontakt zu treten, Fragen zu ihrer Arbeit zu stellen oder ihnen über die Schulter zu schauen. Darunter gibts auch jene, die sich für ihre eigene künstlerische Tätigkeit Tipps und Inspirationen einholen. «Ausserdem zeigen die Anlässe immer wieder auf, wie unterschiedlich die Kunstschaffenden arbeiten.»

Der Kunst-Supermarkt wird von einem Team von bis zu 16 stundenweise beschäftigten Helfern sowie internen Mitarbeitern des Verlags bestritten. «Der Aufwand ist beachtlich – und so ist der Anlass auch nur durch die Menge an Werken finanziell tragbar.» Etwas ruhiger werden dürfte es in der Altjahrwoche, prognostiziert Meier. Zwar schauen auch in dieser Zeit viele Besucher vorbei; weniger aber, um zu kaufen, sondern mehr für den zwischenmenschlichen Austausch. Und davon profitieren auch die Künstler selbst: «Eine Newcomerin, deren Bilder noch nie in einer Ausstellung zu sehen waren, hat hier überraschend erfahren dürfen, dass ihr Schaffen sehr gut ankommt», so Meier.