Solothurn
Mammutbaum soll dank Motion überleben

Eine geplante Überbauung neben dem Schloss Blumenstein, der auch ein mächtiger Mammutbaum weichen soll, beschäftigt die Gemüter nicht nur im Quartier. Sondern jetzt auch noch den Solothurner Gemeinderat in Form einer SVP-Motion.

Wolfgang Wagmann
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Wolfgang Wagmann

Letztes Traktandum am Dienstagabend nach 22.30 Uhr war im Gemeinderat eine SVP-Motion von Marianne Wyss. Ihr ursprüngliches Anliegen: Per sofort sollten für ein Jahr zwei Grundstücke neben dem Schloss Blumenstein provisorisch unter Einzelschutz gestellt werden. Hintergrund: Auf dem Areal der dort geplanten, aber durch Einsprachen blockierte Wohnüberbauung dürfe damit nichts angetastet werden – so auch nicht der Baumbestand mit einem mächtigen, 150-jährigen Mammutbaum. Das Stadtpräsidium hatte moniert, die Motion nicht erheblich zu erklären, da der Schutz rechtlich einer Enteignung mit Abgeltungsforderungen für die Stadt gleichkomme.

Neu eingeben, bitte!

Wortreich erklärte Wyss, dass sie angesichts dieser geringen Erfolgschance die Motion gleich abändern wolle – und nur noch den Einzelschutz für den Mammutbaum begehre. Dies wiederum sah Stadtpräsident Kurt Fluri als rechtlich problematisch an. Er schlug vor – vielleicht auch, um eine «Mammut-Debatte» zu verhindern –, Wyss solle doch eine neue Motion einreichen. Was sie nun tut.

Bereits hatten sich einzelne Parteisprecher zum Thema verlauten lassen. Matthias Anderegg (SP) etwa hielt nichts von einem Baumschutz, der eigentümerfeindlich sei - und ohnehin handle es sich bei dem Mammutbaum um einen exotischen Neophyten. Dagegen wurde aus den Reiehn der Grünen der Ruf nach einem grundsätzlichen, umfassenden Baumschutz laut.