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Am Dienstagabend hielt der Solothurner Gemeinderat geschlossen mit einer Enthaltung den Gestaltungsplan für den Wohnpark Wildbach im Westen der Stadt gut – unter Auflagen.
Seit vielen Jahren beschäftigte das Geschäft die Behörden, wie Urs F. Meyer, Leiter des Personal- und Rechtsdiensts, in einem Rückblick anlässlich der Gemeinderatssitzung aufzeigte: Der 2000 definierte Teilzonen- und Gestaltungsplan sah eine zweigeschossige Wohnzone vor, 2014 dann folgte ein Gesuch der Bauherrschaft um Aufzonung auf vier Geschosse für die zwei von drei noch unrealisierten Bauetappen.
Vor dem Hintergrund mehrerer Anwohnereinsprachen lehnte auch der Gemeinderat die neue Planung ab: Die Behandlung der Einsprachen sei an den Abschluss der noch pendenten Ortsplanungsrevision zu knüpfen.
Letztinstanzlich pfiff das Verwaltungsgericht jedoch den Gemeinderat zurück und forderte eine sofortige materielle Behandlung der Einsprachen ohne Aufschub bis zum Ende der Ortsplanungsrevision.
Entsprechend der Vorbehandlung durch die Planungskommission lag der Gestaltungsplan am Dienstagabend mit einigen Auflagen vor. Es sei legitim, dass man sich nach rund 15 Jahren erneut Gedanken über zeitgemässe raumplanerische Anforderungen mache, hielt Matthias Anderegg (SP) dem heutigen Resultat zugute. Gerade das unterdessen verabschiedete Raumplanungsgesetz setze eine bessere Ausnützungsziffer, setze Verdichtung voraus.
«Dass solche Änderungen bei der Anwohnerschaft nicht Anklang finden, ist klar. Dank den Einsprachen gab es aber Nachbesserungen, das ist gut so», so Anderegg weiter. Konkret muss die Bauherrschaft auf zusätzliche Aufschüttungen, heisst Terrainanhebungen verzichten, ebenso wird die Anzahl zulässiger Parkfelder auf 70 Prozent dezimiert.
Zudem ist mit dem ersten Baugesuch auch ein Mobilitätskonzept einzureichen. Und: Die Bauherrschaft muss die von der angrenzenden SBB-Linie ausgehenden Gefährdungspotenziale prüfen.
Die Verdichtung an der Peripherie und den erhöhten Durchgangsverkehr in der Weststadt kritisierte hingegen Marguerite Misteli (Grüne): «Das ist kein Paradestück zukunftsorientierter Quartierplanung.» Auch wenn sie in der Schlussabstimmung mit ihrer Enthaltung alleine stand: Für das Votum erntete sie Szenenapplaus einiger Wildbach-Anwohner, die von den Besucherplätzen aus zuhörten.