Chorleben
«Für mich ist der Mädchenchor zu einer zweiten Familie geworden»

Mit der Weihnachtszeit beginnt die Saison der Adventskonzerte. Chormitglieder des Mädchenchors und der Singknaben verraten, was das Singen für sie in dieser speziellen Zeit bedeutet.

Alexandra Just
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Joel Wüthrich und Robin Falter

Joel Wüthrich und Robin Falter

Alexandra Just

Nichts vermag einen mehr in weihnachtlichere Stimmung zu versetzen als das Singen oder Anhören altbekannter Weihnachtslieder. Besonders weihnachtlich wird es, wenn man dafür eines der nun vielerorts stattfindenden Adventskonzerte besucht. Doch während diese wohlklingenden Darbietungen für die einen eine Stunde Ohrenschmaus bedeuten, bedeuten sie für andere viele Stunden des Probens und Einübens.

Den beiden Solothurner Jugendchören, dem Mädchenchor und den Singknaben, ergeht es da nicht anders. Bereits im Sommer wird mit den ersten weihnachtlichen Konzertproben gestartet: «Die Proben sind natürlich über das ganze Jahr verteilt. Aber die Vorbereitung für die Weihnachtszeit beginnt im Sommer. Dann werden die Proben im zweiten Quartal nach den Herbstferien mit Blick auf die herannahende Adventszeit wieder aufgenommen», bestätigt Nourdin Khamsi als Präsident der Singknaben.

Chorleben gerade sehr aktiv

Mit sieben Jahren kam der bald zwölfjährige Joel Wüthrich zum Chor.

Mit sieben Jahren kam der bald zwölfjährige Joel Wüthrich zum Chor.

Alexandra Just

Mit jeweils zwei Chorproben pro Woche sind die rund 73 Singknaben sowie die etwa 60 Mädchen des Mädchenchors, was das Chorleben betrifft, vor allem in dieser Zeit des Jahres viel beschäftigt. Diese Tatsache stört jedoch weder den 11-jährigen Singknaben Joel Wüthrich noch die 18-jährige Robin Falter vonseiten des Mädchenchors. Das Singen ist den zwei jungen Chormitgliedern trotz der zusätzlichen Proben allemal die Mühe wert.

Was gefällt Dir am besten am Chorleben?

Das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir singen nicht nur, wir unternehmen auch sonst viel zusammen. Und wenn man es mal mit dem einen nicht so gut hat, dann kann man eben mit einem anderen reden. Das finde ich einfach cool.

Was gibt Dir das Singen?

Das Singen macht mir einfach Spass. Es ist immer ein so tolles Gefühl, wenn alles richtig läuft und man einfach Gas geben kann, so wie jetzt in der Weihnachtszeit.

Hast Du für später Pläne in musikalischer Richtung?

Bis jetzt habe ich eigentlich keine Ahnung. Aber ich denke schon, dass ich etwas in dieser Richtung gehen möchte. Auf jeden Fall möchte ich weiterhin im Chor mitmachen.

Gibt es Projekte, die Dir besonders gefallen haben?

Mir gefällt die alljährliche Reise am besten. Dort singen wir nämlich immer sehr coole Stücke. Die Stücke, bei denen man leise singen muss, mag ich nicht. Das ist nicht so mein Ding. Aber wenn man laut singen kann und so richtig Gas geben kann, dann ist es immer mega toll.

Welches ist Dein liebstes Weihnachtslied?

Ich habe eigentlich kein Lieblingsweihnachtslied.

Empfindest Du die Weihnachtszeit, was das Singen und den Chor anbelangt, als eine strenge Zeit?

Also es läuft sicher mehr, als im Rest vom Jahr. Aber stressig wird es eigentlich erst, wenn man nebenbei in der Schule noch viele Tests hat. Dann hat man plötzlich nicht mehr so viel Zeit zum Lernen. Aber mit ein bisschen Ausdauer geht es schon, und das Singen macht ja trotzdem Spass.

Singst Du gerne bei Konzerten mit?

Bei den Konzerten kommt es immer darauf an, wer in der Reihe sitzt. Wenn meine Mutter in der Reihe sitzt, dann zittere ich vor Nervosität. Es kommt eben wirklich darauf, wer im Zuschauerraum hockt, ob ich mich auf das Konzert freue oder nicht.

Welches war bis jetzt dein Lieblingskonzert, bei dem Du mitgesungen hast?

Das Requiem von Mozart, das wir im März gesungen haben, war sehr schön. Ah, das habe ich geliebt zum Singen! Das Requiem ist ja eigentlich eine Totenmesse. Aber es gefiel mir trotzdem, weil man manchmal so richtig Kraft in die Stimme geben konnte. Das war wirklich schön zum Singen.

Die 18-jährige Robin Falter singt seit über zehn Jahren im Chor.

Die 18-jährige Robin Falter singt seit über zehn Jahren im Chor.

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Welches ist Dein liebstes Weihnachtslied?

Ich singe sehr gerne Weihnachtslieder. Von den vielen, die wir schon gesungen haben, gefiel mir Winterpracht sehr gut. Aber ein richtiges Lieblingsweihnachtslied gibt es nicht.

Was gefällt Dir am besten am Chorleben?

Für mich ist der Mädchenchor zu einer zweiten Familie geworden. Wir gehen zusammen auf Reisen und machen Chorlager. Wenn die Gemeinschaft innerhalb vom Chor nicht stimmt, dann singt der Chor auch sonst nicht gut.

Was gibt Dir das Singen?

Durch den Chor konnte ich viele Freundschaften knüpfen. Singen vereint Leute. Wir machen zum Beispiel bei Festivals mit, bei denen verschiedene Chöre beteiligt sind. Sobald man dann zusammen singt, entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, einfach weil man eine gemeinsame Leidenschaft hat.

Hast Du für später Pläne in musikalischer Richtung?

Für mich ist das Singen einfach ein Hobby. Aber ich werde ganz sicher, solange es noch geht, weiterhin im Chor bleiben.

Gibt es Projekte, die Dir besonders gefallen haben?

Die Chorreisen sind immer wieder ein Highlight. Man erlebt jedes Mal wieder etwas Neues. Die ersten paar Lager waren sehr intensiv: Zum ersten Mal eine Woche lang immer singen – da war man richtig kaputt.

Empfindest Du die Weihnachtszeit, was das Singen und den Chor anbelangt, als eine strenge Zeit?

Ja schon. Der Chor und die damit verbundenen Proben kommen einfach zum allgemeinen «Weihnachtsstress» hinzu. Aber sobald man am Singen ist, dann vergisst man den Stress wieder.

Singst Du gerne bei Konzerten mit?

Ja, ich singe sehr gerne bei Konzerten mit. Es wäre komisch, wenn es keine gäbe. Aber es ist auch nicht so, dass ich nur im Chor bin, um auf der Bühne stehen zu können. Die Konzerte gehören einfach dazu. Und dadurch arbeitet man immer auf etwas hin, sodass man das dann zeigen kann. Das finde ich eigentlich sehr schön.

Welches war bis jetzt dein Lieblingskonzert, bei dem Du mitgesungen hast?

Im Frühling hatten wir in der Werkhalle Attisholz ein sehr aussergewöhnliches Konzert, das ich für unser bisher bestes Konzert halte. Es war eine Mischung aus klassischer und moderner Musik. Und das alles in dieser speziellen Umgebung der alten Fabrik.