Solothurn
Es herrscht Funkstille zwischen der Stadt und der CIS-Spitze

In der Verwaltungsspitze der CIS Solothurn AG kam es zu einem Sesselrücken. Doch was sind die Gründe? Aktuell herrscht offenbar Funkstille zwischen der Stadt und den nun eingesetzten Verwaltungsräten.

Andreas Kaufmann
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An der CIS-Spitze gab es wieder einen Personalwechsel. (Archiv)

An der CIS-Spitze gab es wieder einen Personalwechsel. (Archiv)

Andreas Kaufmann

Die Aufbruchsstimmung, die sich bei der Spitze des CIS Solothurn AG im vergangenen Herbst abzeichnete, scheint passé. Wie diese Woche bekannt wurde, sind die damals für den Turnaround eingesetzten Verwaltungsräte Joshua Steffen (als Präsident) und Beat Mani seit Mai nicht mehr am Ball. Stadtpräsident Kurt Fluri verschaffte seinem Frust diese Woche anlässlich der Veranstaltung «Sportstadt Solothurn» Gehör. Die Stadt ist Baurechtsgeberin und im Namen der örtlichen Sportvereine auch Mieterin der Sportanlagen.

Nun sei das CIS wieder in den Zustand alter Untätigkeit verfallen, monierte Fluri, «und dies nach einer kurzen Episode guter Kooperation». Dabei habe Steffen gut für die Sanierung gesorgt, sagt Fluri auf Anfrage. Denn angesichts unzähliger Mängel, die einen regulären Sportbetrieb erschwerten, wenn nicht verunmöglichten, war und ist der Sanierungsbedarf offensichtlich. Daraufhin wurden bereits erste Sanierungen und Konzeptänderungen vorgenommen.

«Normalen Betrieb sichern»

Aktuell herrscht nun offenbar wieder Funkstille zwischen der Stadt und den nun eingesetzten Verwaltungsräten Antoine Bonvin (als Präsident) und Glenn Proellochs: «Herrn Bonvin kenne ich nicht», sagt Fluri – und erreichbar sei er sowieso nicht. Sollen visionäre Pläne wie der Bau einer neuen Dreifachturnhalle oder einer Sportarena umgesetzt werden, so setzt dies voraus, dass die CIS als Baurechtsnehmerin das nötige Land auch freigibt.

Hinter der CIS Solothurn AG steht die Berner Oberländer Dinett Holding, deren Verwaltungsratsvorsitz ebenfalls Bonvin innehat. Marcel Weidmann, der als Geschäftsführer die operativen Geschicke vor Ort lenkt, informiert auf Anfrage, dass der Wechsel der Verwaltungsräte deshalb erfolgt sei, weil man alle Gesellschaften unter der Dinett Holding führungstechnisch vereinheitlichen wolle. Zur Umsetzung sei als Zeichnungsberechtigter Glenn Proellochs ins Boot geholt worden. Weidmann selbst sei nun bemüht, hier einen normalen Betrieb aufrechtzuerhalten. Darüber, wie es vor Ort weitergeht, konnte er aber keine Aussagen machen.

Für Fluri ist klar: «Wenn jetzt erneut nichts mehr geht in Sachen Sanierung, werden wir die geschuldete Miete wieder auf ein Sperrkonto einzahlen müssen» – dies musste in Vergangenheit bereits praktiziert werden. Das Beste aber wäre – so liess sich Fluri vernehmen –, wenn die Holding Konkurs ginge. Dann nämlich würde das bis in die 2070er-Jahre laufende Baurecht an die Stadt zurückfallen.

Und auch der Kanton ist mit dem Lehrlingsturnen Mieter des CIS. Da nun nach dem dritten Lehrjahr ab Herbst auch das vierte Lehrjahr in den dortigen Sporthallen Unterricht habe, «gilt Vollbetrieb, und zwar von Montagmorgen bis Freitagabend», sagt Rahel Eckert-Stauber, Medienbeauftragte des Berufsbildungszentrums Solothurn-Grenchen: «Da braucht es eine intakte Infrastruktur.»