259 HESO-Aussteller hoffen noch bis zum 28. Septembervor dem Baseltor auf gute Kontakte. Der Beginn der Messe verlief bereits erfolgreich und zog viele Besucher an.
Nein, die Sau lässt man an der HESO erst am Abend raus. Genauer, wenn es im Schanzengraben rund läuft. Für die Säuli, die da heissen «Sau-dan», «SpAEKli» oder «Primör». Jetzt liegen sie noch dicht beisammen im Stroh und harren der Dinge, die da kommen werden. Beispielsweise der Eröffnung 1. Schwarz gewandet warten die Herren und eine Frau des OKs wie die Senioren draussen auf den Bänkli, dass es 14 Uhr werde. «Endlich», knurrt ein Rentner, als OK-Präsident Urs Unterlerchner das rot-weisse Band durchschnitten hat. Unter den Augen von Arnold Santschi gibt die Jugendmusik Solothurn ein letztes Stück, und im Gnagi- und Berlinerhimmel verlieren sich die Scharen des ersten Ansturms.
Vor allem der Bäckerstand ist sofort umlagert: Wer zu spät kommt, riskiert längere Wartezeiten zur Zvierizeit. Dann erst wird zur Eröffnung 2 geschritten. Der offiziellen, mit den geladenen Gästen, drüben im Sonderschauzelt, wo die VEBO ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Früher, noch zu Roger Saudans präsidialen Zeiten, war alles anders: Schon um 10 Uhr traf die Haute Volée im Schanzengraben ein. Ueli Bucher, vormaliger Geschäftsführer des Solothurner Einwohnergemeindeverbandes, kanns jetzt gemütlicher nehmen, bis zur offiziellen Eröffnung. «Ja, das war früher jeweils ein langer Tag.» Er betont das «a» in «langer». Um hinzuzufügen: «Aber schön ist es gewesen.» Auch das «ö» wird lange betont.
450 Parkplätze am neuen Ort
Nicht alle können es so gemütlich nehmen wie Herbert Schluep, Chef der Biobauern im Schanzengraben. Diese haben dort einen prächtigen, trendy «Urban Garden» eingerichtet und probieren nun den Komfort der dortigen Sitzgelegenheiten aus. Bauchef Georg Kaufmann dagegen ist fast nicht vom Handy zu trennen, noch ist die HESO jung und manchenorts sind die Claims der Aussteller noch nicht ganz abgesteckt. Dann wird eine der grössten Sorgen Kaufmanns das Wetter sein. Sollte Petrus die HESO begiessen – und solches ist vor allem am morgigen offenen Bettag angesagt, dann könnte es rasch einmal kritisch auf dem neuen Messe-Parkplatz südlich des Klosters Nominis Jesu werden. «Wir haben dort jetzt 450 Parkplätze einrichten können, das sind mehr als bisher beim Müllerhof.» Just wird im Radio ein Stau von Oensingen bis Kirchberg gemeldet. Die HESO allein kann daran nicht schuld sein, auch wenn das Parkhaus Baseltor schon am frühen Nachmittag abgeriegelt wird und nur noch Mieter einfahren dürfen.
Ein Crash mit Folgen
Mit dem Auto an die HESO – das ist so eine Sache. Was dabei herauskommen kann, zeigt drastisch der Stand der Stadtpolizei Solothurn. «Der wurde im Dynamic Test Center (TDC) in Vauffelin mit 50 km/h in die Mauer gespickt. Geradeaus.» Stapo-Kommandant Peter Fedeli zeigt auf den Rest des Lancias, dessen gesamte Kühlerhaube auf nur noch wenige Zentimeter zusammengequetscht ist. «Der Dummy, der drinsass, erlitt schwerste Beinverletzungen», zeigen Fedeli und sein Standkollege Konrad Müller die fatalen Folgen für die Gummi-Testpuppe auf. Auf weitere Konsequenzen eines Unfalls mit 0,9 Promille macht die Polizei ebenfalls aufmerksam: Regress der Versicherung, den Gang vor den Richter und anderes Unliebsames mehr. Der Kommandant selbst hatte die Idee für den Stand gehabt; «in anderen Jahren sind es andere Kollegen», erklärt Fedeli.
Für einen Freitagnachmittag herrscht schon reges Treiben in den HESO-Hallen. An vielen Ständen wird degustiert, diskutiert und auch «zugeschlagen». Sehr viele Aussteller kennen ihre Kundschaft, freuen sich auf ein Wiedersehen, wie es in dieser Form nur an den noch neun Messetagen vor dem Baseltor möglich ist. Man sieht sich.