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Die 22 Meter hohe Eisenplastik von Schang Hutter, die seit 18 Jahren vor dem Eingang des Naturwissenschaftlichen Traktes der Kantonsschule Solothurn steht, muss abgebaut werden. Sie ist im Laufe der Zeit statisch instabil geworden.
Der Abbau ist für den kommenden Freitag, 22. November 2013 geplant. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen würde der Abbau erst am Samstag, 23. November erfolgen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit.
Die Plastik soll unter Einsatz eines Krans abgebaut und vorläufig in einem staatlichen Lagerraum deponiert werden. Während des Abbaus werden die Umgebung der Eisenplastik und damit auch der westliche Zugang auf das Areal der Kantonsschule abgesperrt sein. Der Tragstamm der Skulptur bleibt vorerst im Boden einbetoniert.
Am 21. Dezember 1995 war die Eisenplastik von Schang Hutter im Rahmen der zweiten Etappe der An- und Umbauten an der Kantonsschule Solothurn für den Aussenbereich des NAWI-Traktes geschaffen worden. Wann die Skulptur wieder aufgebaut wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch offen.
Kurzerhand demontiert
Erst kürzlich war der in Grenchen platzierten, weitherum bekannten Holzfigur «Blaue Bertha» von Marianne Flück eine Brust abgefallen.
Bleibt die Hoffnung, dass beiden Kunstwerken ein zweites Leben eingehaucht werden kann: so, wie der Stahlplastik «objet soleure», der Monumental-Skulptur des Künstlers Robert Müller. Das 1974 auf der Terrasse des damaligen Solothurner Lehrerseminars aufgestellte Objekt konnte im Mai dieses Jahres nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder aufgestellt werden. 2007 hatte die Skulptur - ebenfalls aus Sicherheitsgründen - wegen Korrosionsschäden kurzerhand demontiert werden müssen.
Nicht Solothurn-typisch
Hutter-Eisenplastik, «Blaue Bertha», «objet soleure»: Was ist los mit der Solothurner Kunst, dass sie nicht einmal ein paar Jahrzehnte überdauern mag? Das sei kein Solothurn-typisches Problem der Kunst, winkt Cäsar Eberlin ab. «Werke im Aussenraum sind der Verwitterung ausgesetzt, wie Gebäude. Sie brauchen gelegentlich einen entsprechenden Unterhalt.»
Das Hutter-Kunstwerk hat übrigens laut Eberlin offiziell keinen Namen. Der Künstler selber, mit dem die bevorstehende Demontage abgesprochen worden sei, habe aber seinerzeit den Titel «Der Vergänglichkeit Raum geben» für das Werk verwendet. Und mit dem Stichwort «Vergänglichkeit» wäre ja der Kreis endgültig geschlossen. (ckk/ums.)