Im Frühling werden viele Bäume gefällt. Die meisten völlig legal, auch wenn solche Aktionen oft auf ein negatives Echo aus der Bevölkerung stossen. Doch an der Edmund-Wyss-Strasse fiel ein Alleebaum, der nicht hätte fallen dürfen.
Da staunten einige Anwohner nicht schlecht, als vor einigen Wochen mitten in der Wohnüberbauung Aarepark zwei Bäume total gefällt und weitere massiv zurückgeschnitten wurden.
Zumindest die Totalentfernung stiess auf ein negatives Echo, weil man sie als illegal einstufte. Nach einer längeren Abklärungsphase bestätigt dies auch Gaston Barth, Leiter des städtischen Rechtsdienstes: «Zumindest ein Baum hätte nicht gefällt werden dürfen, weil er seinerzeit im Gestaltungsplan als bestehender Alleebaum eingezeichnet war.
Und somit nur mit Bewilligung der Stadt entfernt werden darf, auch wenn er auf privatem Grund und Boden steht.» Solche Dienstbarkeiten seien zwar selten, kämen aber vor, verweist Barth auf weitere Bäume auf der südlichen Gegenseite der Edmund-Wyss-Strasse. Man habe die Eigentümer des Aareparks mit der illegalen Baumentsorgung konfrontiert und zumindest eine Ersatzpflanzung verlangt. Weitere Sanktionen, gestützt auf eine allfällige Anzeige sieht er dagegen vorläufig nicht.
Noch am Abklären
Die Verwaltung des Aareparks, die Berner Regimo AG, meinte auf unsere Anfrage gestern Mittag, man müsse den Sachverhalt zuerst näher abklären - Resultate ergaben sich jedoch bis gestern Abend keine.
Gaston Barth ergänzt, dass es zwar zwar möglich sei, einzelne Bäume unter Schutz zu stellen, bis sie nach Erreichen ihres natürlichen Alters oft wegen Gefährdung von Passanten dennoch gefällt werden müssten. Solche
Schutzbestimmungen erlasse aber primär der Kanton. Auf kommunaler Ebene hat dies auf Betreiben der Grünen jedoch bereits der Gemeinderat im Fall einiger bestehender Linden an der Bahnhofstrasse getan. Mit der Unterschutzstellung im Rat wurde so das Pflanzen einer regelmässigen Allee verhindert.