Solothurn
«Echte Win-win-Situation»: Bürgergemeinde soll Leitung eines anderen Forstbetriebes übernehmen

Die Bürgergemeinde Solothurn und die Burgergemeinde Lengnau überlegen sich eine Partnerschaft. Angedacht ist, dass der Forstbetrieb der Bürgergemeinde Solothurn die betriebliche Leitung des Forstbetriebs der Burgergemeinde Lengnau übernimmt.

Mark A. Herzig
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Bald könnte der Betrieb zusätzliche Waldfläche betreuen. (Archiv)

Bald könnte der Betrieb zusätzliche Waldfläche betreuen. (Archiv)

Sandra Ardizzone

Der Forstbetrieb der Bürgergemeinde Solothurn soll die betriebliche Leitung des Forstbetriebes der Burgergemeinde Lengnau im Mandatsverhältnis übernehmen. Grund für diesen Auftrag ist die Situation in Lengnau, für deren Forstbetrieb eine strategische Neuausrichtung erwogen wird und deren Forstwart-Vorarbeiter vor der Pensionierung steht. Der Forstbetriebsleiter dort ist bis Ende 2020 Jonas Walther, der diese Funktion ab kommendem Januar bei der Bürgergemeinde Solothurn übernehmen wird.

Für die Bürgergemeinde Solothurn ergäben sich Vorteile wie Erhöhung der Erträge im Bereich Dienstleistung für Dritte, ein Lieferkontingent für Hackschnitzel, Nutzung von Synergien im operativen Bereich. Diesen Gegebenheiten steht jedoch die Mehrbelastung des Betriebs in Solothurn und die terminliche Verfügbarkeit entgegen, der zeitliche Aufwand wird auf höchstens 30 Prozent festgelegt. Das Kostendach bei der Burgergemeinde Lengnau ist auf 50‘000 Franken festgelegt, sie hat einen entsprechenden, unbefristeten aber auf drei Monate kündbaren Vertrag schon akzeptiert. Man könne von einer echten win-win-Situation sprechen, war man im Bürgerrat überzeugt und stimmte dem Mandat zu.

Altersheim und Domaine

Die Spitalstiftung «Domaine de Soleure» ist endgültig Geschichte: Die ersten Schritte zur deren Auflösung als Stiftung Integration in die Bürgergemeinde und des Vermögensübetragungsprozesses wurden 2017 unternommen. Der formelle Start zur Auflösung der Stiftung erfolgte 2018 und der Vorgang ist jetzt offiziell abgeschlossen. Am 2. September 2020 wurde der Handelsregistereintrag gelöscht. Für den Prozess mussten fast 21‘000 Franken aufgewendet werden. Diese Schlussrechnung, vorgelegt von Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger, nahm der Bürgerrat zustimmend zur Kenntnis.

Dem Auftrag der Finanzkommission, der finanziellen Situation des Altersheims vertiefte Überlegungen zu widmen, wurde Ende August mit einem «Runden Tisch» nachgelebt. Als Resultat hat die Heimleitung den Auftrag erhalten, bis zum 30. März 2021 abzuklären, ob interne Betriebe (z.B. Küche und Wäscherei) sinnvoll und kostengerecht ausgelagert werden könnten und welche Vor- und Nachteile dazu abgewogen werden müssten. Eine allfällige Ausgliederung des Riedholzturms wird für den nächsten Bürgerrat geplant. Ferner sollte eine Reduktion des Stellenplans und deren Auswirkungen weiter behandelt werden. Dieses Vorgehen wurde vom Bürgerrat nach eingehender Diskussion zum Beschluss erhoben.

Coronafolgen

Aus Sicht des Bürgergemeindepräsidenten Sergio Wyniger wäre es ein positives Zeichen an die zum Teil langfristige Mieterschaft, ihr im Zusammenhang mit den geschäftlichen Verlusten durch die Corona-Pandemie einen Drittel der Miet- oder Pachtzinsen zu erlassen, wenn der Kanton einen entsprechenden Anteil übernimmt. Vorbehalten bleiben allerdings Auswirkungen, die eine eidgenössische Regelung ergeben würden. Der Bürgerrat folgte diesen Überlegungen und stimmte dem Antrag einstimmig zu. Die Mieterschaft wird mit den einschlägigen Informationen und Unterlagen bedient.