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Nach dem Spritzen von Unkrautvertilgungsmittel am Burristurm sind Schäden aufgetreten, die immer noch zu reden geben. Die Blätter des Quittenbaumes haben sich verfärbt, und beim Gartenrestaurant ist der grüne Sichtschutz abgestorben.
Am 11. und 12. Juni hatte der städtische Werkhof den Burris- oder Kulturm mit einem massiven Herbizid-Einsatz von Gräsern und sonstigen Pflanzen befreit. Darauf wurden auf dem Nachbargrundstück Schäden am Rasen, an Lavendelsträuchern und Rosenstöcken festgestellt.
Der Werkhof behob diese oder stellte im Fall eines Quittenbaums mit Blattverfärbung Ersatz in Aussicht, wenn er sterben sollte. Andrea Lenggenhager, Leiterin Stadtbauamt, meinte damals jedoch, das Bäumchen leide wohl an der für Quitten- und Obstbäumen typischen Krankheit Monilia.
Verdacht auf Feuerbrand
Inzwischen stellte jedoch ein Experte anderes fest. Josef Brägger, pensionierter Obstbaum-Spezialist im landwirtschaftlichen Bildungszentrum Wallierhof, erschrak nach einem Coiffeurbesuch beim Anblick des Quittenbaums und hegte den Verdacht, der junge Baum leide am hoch ansteckenden, meldepflichtigen Feuerbrand. Von ihm befallene Obstbäume müssen sofort gefällt und entsorgt werden. Zum Glück bestätigte sich der Verdacht trotz des typischen Triebspitzenabsterbens nicht.
Denn eine Untersuchung von Blattproben ergab für Brägger, dass eher der Herbizid-Einsatz und oder der ungünstige Standort bei Hitze für die braunen Blattverfärbungen gesorgt hatten, aber kaum Monilia. «Diese Krankheit tritt im Frühling nach der Blüte auf», so der Experte, der aber kaum damit rechnet, dass der Quittenbaum sterben wird. Zum Herbizid-Einsatz bemerkt er aber kritisch, dieser sei beim Kulturm wohl massiv erfolgt, und «bei heissem Wetter kann es zum Abdriften von Dämpfen kommen.»
Und noch ein Verdacht
Dies könnte auch weitere Vorkommnisse erklären, die im Nachgang zu unserem Artikel Robert Racheter, Wirt des «Chicken Chaotikum», schilderte. Im Gartenrestaurant neben dem Bieltor sei ab Mitte Juni der grüne Sichtschutz gegen den Burristurm hin abgestorben und täglich hätten die beiden Edellinden über den Restauranttischen haufenweise braune Blätter verloren. Er habe jedenfalls das Ganze dem Gebäudeeigentümer gemeldet, so Racheter.