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In den Sälen des Hotel Roter Turm in Solothurn wird in moderne Technik investiert. In den Zimmern ist jedoch Rustikales angesagt. Im Turmwächterzimmer steht das wohl älteste Bett der Stadt Solothurn.
Im altehrwürdigen Turmwächterzimmer des Hotels Roter Turm steht heute das vielleicht älteste Bett in der Stadt Solothurn - ein Himmelbett aus dem Jahr 1815, dem Jahr, als Napoleon endgültig abdanken musste.
Der «Rote Turm» ist nachweisbar eines der ältesten noch bestehenden Gasthäuser der Stadt. Er wurde in dieser Funktion 1491 erstmals erwähnt. Ebenso ist der Zeitglockenturm in der Altstadt Solothurns das noch älteste erhaltene Gebäude überhaupt, wobei er sein heutiges Aussehen mit dem durchbrochenen Spitzhelm um 1560 erhalten hat. Erstmals erwähnt als Zeitglockenturm wurde er bereits 1408.
Vor vier Jahren begann die Planung, vor zwei wurden der Zytgloggesaal mit 35 Plätzen und das Foyer umgebaut, jetzt der Aare- und Jurasaal die als ein Raum mit total 150 Plätzen ebenso für Dinner wie Seminar benutzt werden können. Nach vier Wochen Umbauzeit freuen sich Peter und Anita Basler über die neue, dimmbare Beleuchtung, den neuen Teppichboden, das moderne Mobiliar. «Die ganze Technik wurde diskret verpackt, unserem Traditionshaus angepasst», erklärt die Hotelbetreiberin. «So enthalten die neuen Wände einen magnetischen Hintergrund und wir brauchen keinen Flipchart mehr.» Besonders angetan sind Baslers von der neuen Beschallung der Säle - wählbar sind 40 Radioprogramme - CD- und Mikrofon-Einsatz sind ebenfalls möglich und auf dem neuesten Stand der Technik. «Und dazu sind die neuen Fenster schalldicht.» (ww)
«Hier war ich selig mit Willy»
Nicht unpassend zum ältesten noch erhaltenen Bauwerk der Stadt steht jetzt als eines von insgesamt 60 Betten des Hotels das wissentlich älteste Bett der Stadt im ehemaligen Turmwächterzimmer, das heute ein Gästezimmer des Hotels ist. Es handelt sich um ein stattliches Himmelbett aus dem Jahre 1815, das ursprünglich aus dem Toggenburg stammt. Der Rahmen und Aufbau mit gedrechselten Stützen und Holznägeln entsprechen dem Originalzustand, «der Lattenrost und der Bettinhalt sind natürlich neu», betont Hotelier Peter Basler. Nicht ganz so himmlisch dürfte in alter Zeit der Turmwächter geschlafen haben, als er seines Amtes waltete.
Ein derart altes Bett hat auch eine lange Geschichte. Und einige Inschriften deuten auf eine lebhafte Vergangenheit hin, wie beispielsweise: «Hier war ich selig mit Willy». Anita und Peter Basler, die Hotelbetreiber im «Roten Turm», haben das Bett eine weitere Reise antreten lassen, nachdem sie zuvor gut zwei Jahre nach einem Himmelbett gesucht hatten.
Auch für die Fans von Marylin
Nach den Sälen (vgl. Kasten) wollen Baslers ab Januar auch in die Zimmer investieren. «Ab Januar werden wir sechs Badezimmer neu machen», erklärt Peter Basler. Die grosse Leidenschaft seiner Gattin sind jedoch spezielle Themenzimmer. Eines ist beispielsweise Beethoven gewidmet, «dafür such ich noch ein kleines schwarzes Klavier». Ein anderes erinnert an Hollywood-Idol Marilyn Monroe. So hängt die bunte Portrait-Trilogie von Andy Warhol an der Wand und die Diva steht als Stautue in ihrer berühmten Pose «flatternder Rock über dem U-Bahn-Schacht».
Zurück zum Himmelbett: Eines lässt sich mit Sicherheit sagen, nämlich dass Casanova nie in diesem Bett gelandet ist. Für ihn und seine Abenteuer ist es zu spät in Solothurn angekommen. Doch ein «Casanova-Zimmer» gibts im «Roten Turm» - mit einem extra grossen Spiegel.