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Das Röschti-Essen zugunsten der Gassenküche wurde heuer bereits zum neunten Mal durchgeführt. Rund 300 Gäste liessen sich im Kapuzinerkloster verpflegen.
In den verwinkelten Gängen des Kapuzinerklosters in Solothurn herrscht am Samstagmittag Hochbetrieb. Bereits zum neunten Mal hat die «Perspektive» zu einem Röschti-Essen eingeladen. Auf einer Röschti-Raffel befestigte Menükarten ziehen den Blick auf sich.
Die Schweizer Nationalspeise gibt es in verschiedenen Variationen. Selbst ein Kindermenü wird angeboten. Statt Blumen stehen in der Tischmitte Arrangements aus fein gespaltenem Brennholz. In der Klosterküche sorgen schwitzende Männer und Frauen dafür, dass nichts anbrennt und die Röschti schön golden auf den Teller kommt. An den Tischen loben die Wartenden den speditiven Service.
«Eine gesellige Angelegenheit», sagt Helen Wallimann. «Hier sitzen Regierungsräte mit ‹Büezern› an einem Tisch.» Alle haben dasselbe Ziel. Sie wollen dafür sorgen, dass am Ende ein grosser Batzen in die Kasse der Gassenküche fliesst. Denn, und da ist Helen Wallimann überzeugt: «Wenn es diese nicht gäbe, hätten wir ein grosses Problem.»
Um etwas Gutes zu tun ist auch Esther Fluri ins Kapuzinerkloster gekommen. Doch das ist nicht der einzige Grund. «Ich bin auch hier, weil das Essen mit einem Einblick ins Kloster verbunden ist.» Und dann ergänzt die Solothurnerin: «Auch weil ich Röschti mag.»
Dafür, dass der Anlass gelingt, ist auch das zum Teil langjährige Servicepersonal verantwortlich, das zu einem grossen Teil aus aktiven Politikern und anderen Stadtpersönlichkeiten besteht. Es ist unübersehbar: Man kennt sich, und das Röschti-Essen ist für viele eine Möglichkeit, sich auf gute Solothurnerart zu treffen und gemütlich zusammen zu sein.
Das bestätigt auch Daniel Kiefer, der die mit einer tüchtigen Portion Röschti samt «anmächeligen» Zutaten gefüllten Bratpfännchen durch die Besucher jongliert und sich darüber freut, dass die Solothurner «so gut drauf sind. «Ich bin bereits ein alter Fuchs und freue mich immer wieder über die vertraute Stimmung», sagt der Oberrichter. Und die Betriebsleiterin des Alten Spital ergänzt: «Man erreicht mit wenig Aufwand viel.»
Draussen im Klostergarten sitzt die Geschäftsleiterin der «Perspektive» in der Kaffeestube und macht eine kurze Pause bei viel Sonne und erstaunlich milden Temperaturen. Auch Karin Stoop freut sich über die zahlreichen Gäste. «Wir erleben viel Wertschätzung für unsere Arbeit in der Gassenküche», sagt sie. Ein paar Minuten später muss sie spät ankommenden Gästen verkünden: «Es bleiben nur noch zwei Portionen übrig.» Doch das ist für die mehrköpfige Gruppe kein Grund nicht zu bleiben. «Dann teilen wir halt», sagt einer und die anderen nicken zustimmend.
Inzwischen kann Sandra Schöni, Leiterin Administration der «Perspektive», mit ersten Zahlen aufwarten: «Wir sind mit gut 300 Gästen leicht über den Zahlen vom Vorjahr.»