Stadtbummel Solothurn
Das Alte fällt … neues Leben blüht

Mark A.Hezig
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Die Kräne beim Bürgerspital stehen noch.

Die Kräne beim Bürgerspital stehen noch.

Hanspeter Baertschi

Sie sind nicht gerade gefallen, sondern «nur» abgebaut worden, die meisten Kräne in unserer schönen Barock-Stadt. Oder eher klassizistisch? Jugendstil? Gründerzeit? Da streiten sich einschlägig Gelehrte noch immer - sei’s drum. Die Kräne mit ihrer Gitterstruktur wären ja ohnehin eher dem postmodernen Stahlbaustil zuzuordnen. Besonders nach dem «Fall» des Kronekrans kann empfohlen werden: «Alle, die ihr gerne wieder einmal eine Stadtsilhouette ohne Kran fotografieren möchtet, macht euch auf die Socken, die Gelegenheit ist günstig!»

Erhalten geblieben sind die Kräne im Schöngrün, die an der ersten Hälfte des neuen Kantonsspitals bauen. Einen weiteren kann es bald wieder in der Vorstadt geben; dann nämlich, wenn der Kantonsrat dem Umbau des Rosengartens zustimmt. Dort sollen die Mitarbeitenden des Bildungsdepartementes zusammengezogen werden, nachdem die Berufsschüler ins neue Gebäude gezogen sind. Dieses weist im ersten Stock auf der Nordseite sogar eine Art Berufsschülervitrine auf. Sieht wie das ganze Gebäude samt Umgebung gut aus.

In Schulzimmern des BBZ sind Auszubildende zu entdecken - alle, wie es die neue Zeit verlangt, hinter einem Bildschirm. Werden die ihre Lehrperson auch einmal von Angesicht zu Angesicht und nicht nur auf dem Bildschirm - auch wenn sie physisch gerade vor ihnen steht -, wahrnehmen? Gut, das sind sie sich ja gewohnt, unsere Stadt wird - wie es manchmal den Anschein macht - eh nur noch via Displays aller Grössen gesehen. Zu hoffen bleibt, dass solche Fragen nicht auf das geplante Verwaltungszentrum Bildungsdepartement angewendet werden müssten.

Kräne zeigen in aller Regel an, dass gebaut wird. Und dass dies geschieht, ist gut - es geht etwas, es wird investiert, positiv gedacht. Auch wenn die Kräne, wie andere Baumaschinen und Baustelleneinrichtungen, oft unverständlich grossen Lärm verursachen.

Kleines, fahrbares Hebezeug bewegt sich - vergleichsweise ruhig -! derzeit wieder rund um die Reithalle. Es wird aufgebaut, die HESO nämlich. Die beginnt in 21 Tagen. Dass sie naht, zeigten schon fallende kleine, sozusagen überzählige Kastanien, noch im stacheligen, grünen Kleid.

Dem Herbst entgegen geht es auch auf dem Kulturpflanzblätz im Museumspark. Am 10. soll das Erntema(h)l stattfinden. Das Hühner-, oder besser Gockelhaus, ist verwaist, die Gockel sind verschwunden. Selbst Stadtbummlern, die zum ganzen Projekt eher skeptisch eingestellt waren, war das streitlustige Federvieh schon ans Herz gewachsen.