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Eine grosse Trauergemeinde hat zu St. Ursen Abschied von Markus Graf genommen, der vor einer Woche mit 68 Jahren einem Herzversagen erlegen war. Gewürdigt wurden die Verdienste des Unternehmers und Investors für die Stadt und Region Solothurn.
«Es sind die schwierigen Dinge, die das Leben interessant machen», zitierte Stadtpräsident Kurt Fluri den römischen Philosophen Seneca. Und: «Die schweizerische Volkswirtschaft durfte in reichem Masse davon profitieren, dass Markus Graf sich offensichtlich dieser Lebensphilosophie verschrieben hat.» Davon habe auch die Stadt und Region profitiert, meinte Fluri weiter und ging detailliert auf Grafs drei Grossprojekte in der Stadt ein: die Seminarmeile, die Bahnhofüberbauung Perron 1 und den Umbau des «Couronne»-Ensembles.
Er erwähnte in diesem Zusammenhang, dass Markus Graf sich auch bei den SBB für eine weitere Überbauung im östlichen Bahnhof-Areal starkgemacht hatte. Kurt Fluri zusammenfassend: «Markus Graf hat in allen drei Beispielen natürlich mit Geschäftssinn, aber auch mit Herzblut und mit Liebe zur Heimat erkannt, wie bedeutsam derartige Investitionen für das Selbstbewusstsein und den volkswirtschaftlichen Fortschritt einer Region sind. Dass es Investitionen in Immobilien nicht nur wegen der daraus erzielbaren Renditen sind, sondern auch Investitionen in die Werthaltigkeit einer Stadt und Region – das macht aus unserer Sicht das Besondere aus, das wir bei seinem Engagement immer spüren durften.»
Nebst weiteren Rednern aus dem beruflichen und familiären Umfeld hob alt Regierungsrat Walter Straumann die Verdienste des Verstorbenen auch für den Kanton hervor. «Wie er immer wusste, was er will, ist Markus Graf auf dem Weg zu Lösungen auch mit Hindernissen und Widerständen konsequent umgegangen. Aber nicht wie jemand, der einfach beseitigt, was ihm gerade in den Weg kommt. Mehr wie ein guter Moderator, mit viel Geduld und vorbildlichem Verständnis – ein faszinierender Vertrags- und Verhandlungspartner», betonte der Wegbegleiter und damalige Baudirektor.
Straumann lobte auch Grafs Berücksichtigung von Olten als Sitz der Swiss Prime Site und hielt nochmals zum «Fall Couronne» – er und Kurt Fluri hatten den «Krone»-Kauf diskret eingefädelt – fest: «Ich bin heute sicher, dass besonders freiheitlich gesinnte Solothurner ihre ordnungspolitischen Bedenken in diesem Fall nicht für sich behalten hätten, wenn sie nicht gewusst hätten, dass die Sache mit Markus Graf in guten Händen ist.»