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2020 feiert Solothurn sein 2000-jähriges Bestehen ‑ «Tätschmeister» Hansjörg Boll hat die Übersicht zum Jubiläumsprogramm.
Am Mittwoch, 1. Januar, gehts los: In der Reithalle steigt ab 17.30 Uhr die Eröffnungsparty zum Festjahr 2020. Dessen Fäden Stadtschreiber Hanskörg Boll in den Händen hält: «Dann wird verraten, wie der Platz hinter der Reithalle heisst und wer Taufgötti oder -gotte wird.» Zur Wahl standen zuletzt in einem Publikums-Voting noch die Namen Rythalle- oder Schanzenplatz. Zum Finale der Platztaufe steigt ein Feuerwerk. «Der Platz in der Reithalle ist beschränkt, es gibt Getränke und Risotto der Risottorührer, spendiert von der Stadt.»
Ein weiterer Programmpunkt in dem von Wetterfee Sandra Boner moderierten Anlass: die Jubiläumslaterne, zurzeit bei Fegetz-Lehrer Mirko Koch in der «Finissage», wird vorgestellt. Die 87 cm hohe historische Stadtlaterne aus dem Jahr 1840 soll die Jubiläumsanlässe begleiten« und wird mit Olivenöl zum Leuchten gebracht», so Boll. Eine Hommage an jene römischen Siedler, die im Vicus Salodurum die ersten datierbaren Keramikscherben zwischen 15 und 20 n. Chr. hinterlassen haben.
Kulturaustausch mit der Partnerstadt Krakau, Spezialführungen zur Stadtgeschichte und Geschichtsreferate der Freunde der Zentralbibliothek «wärmen» im Frühling Solothurn sozusagen für das Jubiläum auf. Lanciert aber wird es so richtig im Mai. «Die Sportkommission bietet ab dem 4. Mai bis ans Monatsende den Eleven-Fit-Parcours mit Stationen in der ganzen Stadt, aber ohne spezielle Geräte an», blickt Boll voraus.
Dann folgen die Buch-Vernissagen: Zuerst am 7. Mai jene des Werks «Von Salodurum zu Solothurn», eine Woche später, am 16. Mai, wird die offizielle Festschrift der Stadt Solothurn zu ihrer Geschichte der letzten 200 Jahre präsentiert. Ein Auftragswerk mit einem neunköpfigen Autorenteam, das sich die Stadt rund eine halbe Million Franken kosten lässt. Diese Vernissage wird übrigens durch die Aufführung der Oper Halka der polnischen Capella Cracoviensis umrahmt.
Ab dem 6. Juni gehört das Stadtbild bis am 12. September der Kunst. «ZART nennt sich die Kunstintervention im öffentlichen Raum, hinter der Reto Emch vom Haus der Kunst St. Joseph sowie der Kunstverein Solothurn stecken. «Eingeladen sind Kunstschaffende aus der Region, aber auch aus der Schweiz und international», weiss der Stadtschreiber. Neben sakralen wie profanen Baudenkmälern finden sich laut Boll «auch ziemlich unbekannte Plätze wie der Kiosk in der Baseltor-Unterführung oder der Durchgang unter dem Kino Palace, wo es Installationen zum Entdecken gibt.» Das bereits gedruckte «ZART»-Programm verspricht: «Teilweise werden Räume bespielt, die normalerweise für das Publikum nicht zugänglich sind.»
Im Mai und Juni ist Solothurn ohnehin jeweils eine Festhütte mit Giga-Anlässen wie den Bike-Days oder dem Märetfescht. «Das übliche Jahresprogramm wird wegen der Jubiläumsaktivitäten nicht reduziert. Wir hoffen, dass nicht allzu viele Überschneidungen vorkommen», gibt sich Hansjörg Boll verhalten optimistisch.
So ist das historische Stadtfest mit Darbietungen an verschiedenen Standorten am letzten Ferienwochenende vom 8. und 9. August geplant. Für die Szenen mit Einblicken in die unterschiedliche Geschichtsepochen zeichnen Kaspar Rechsteiner, Jasmine Arn und Johnny Sollberger verantwortlich. «Und da macht es Sinn, den historischen Märet gleichzeitig zu veranstalten.»
Noch bedeckt hält sich Boll zu einem Jubiläumshöhepunkt – den drei Konzertabenden auf der St. Ursentreppe vom 4., 5. und 6. September. Wegen der der Engagements stehe man noch in Verhandlungen, «doch es wird eine Bühne im unteren Treppenbereich zwischen den beiden Brunnen geben.»
Das Publikum stehe dann vom Kronenplatz bis zum Märetplatz, wobei die Sicherheit sehr wichtig sei. «Je nach Line-up müssen wir wohl den Zutritt beschränken. Denn mehr als 5500 Personen haben laut der Gebäudeversicherung nicht Platz.» Immerhin kann die Stadt auf den wohl erfahrensten Kopf für solche Anlässe zählen: Pipo Kofmehl führt dieses Sub-OK an.
Das Stadtjubiläum soll Wirkung nach aussen wie innen zeigen. So kommt im März eine Sonderbriefmarke zu 2000 Jahre Stadt Solothurn» heraus. Die Post verrate das Design noch nicht, «doch ist die Briefmarke nicht selbstverständlich», betont Boll. Und am offiziellen Festakt vom 19. Juni im Konzertsaal wird auch Bundesrätin Viola Amherd erwartet. Doch auch die Bevölkerung wird zünftig jubilieren. Neun Quartierfeste, koordiniert von Peter Kambli, dazu Schulanlässe stehen ganz im Zeichen von 2000 Jahre Solothurn. «Wir organisieren auf Wunsch Quartier-Vorträge oder -führungen. Für die Erwachsenen gibts ein Quantum Wein, für die Kinder Glacé von uns», erklärt Boll.
Eine Million abzüglich Sponsoren- und Kantonsbeiträge lässt sich die Stadt das Jubiläum kosten, und «es ist toll, wie alle mitmachen.» Nur bei der Stadtpolizei, Feuerwehr und dem Werkhof herrsche leise Besorgnis über den Mehraufwand. «Doch da müssen wir durch.»
Mittwoch 1. Januar: Jubiläums-Auftakt in der Reithalle mit Platztaufe und Feuerwerk.
Samstag, 1. Februar: Eröffnung der Ausstellung von Solothurner Münzen im Blumenstein.
Samstag, 16. Mai: Buchvernissage zur Jubiläumsschrift 200 Jahre Stadtgeschichte.
Samstag, 6. Juni: Eröffnung der Kunstausstellung ZART, die verteilt über diverse Schauplätze bis am 12. September dauert.
Freitag, 19. Juni: Offizieller Jubiläumsanlass im Konzertsaal.
Samstag, Sonntag, 8./9. August: Historisches Stadtfest mit verschiedenen Schauplätzen in der Altstadt.
Freitag, Samstag, Sonntag, 4. bis 6. September: Openair-Konzerte auf der St. Ursentreppe.
Freitag, 18. September: Eröffnung der HESO-Sonderschau zu Solothurns Wirtschaft.
Ab Freitag, 30. Oktober: Aufführungen von «Casanova in der Schweiz» im Stadttheater.
Freitag, 6. November: Übergabe der Spitalapotheke. (ww)