Kein Kompromiss bei der Einspracheverhandlung: Pro Natura Solothurn will weiterhin verhindern, dass die britische Firma Celtique im Jura nach Schiefergas suchen kann. Die Fronten bleiben verhärtet.
Die Einspracheverhandlung am Mittwoch hätte einen Vergleich bringen können. Die Fronten bleiben jedoch verhärtet. Die Londoner Erdgasförderungsgesellschaft Celtique Energie Petroleum Ltd. will nach wie vor im Solothurner Jura nach Erdgas suchen.
Sie hat deshalb im März beim Kanton eine Schürfkonzession beantragt; dagegen haben zwei Geothermiefirmen und der Umweltverband Pro Natura Solothurn Einsprache erhoben (wir berichteten). Pro Natura will an der Einsprache festhalten:
«Wir befürchten Umweltverschmutzungen in der Juraschutzzone, wenn nach Erdgas gesucht und allenfalls später sogar gebohrt wird», erklärt Ariane Hausammann, Geschäftsführerin von Pro Natura. Zudem widerspreche der Abbau von Erdgas dem neuen Energiekonzept des Kantons, das auf erneuerbare Energien setzen will.
Die Firma Celtique hat zwar laut Hausammann an der Einspracheverhandlung zugesichert, sehr umweltschonend zu arbeiten und bei einem allfälligen Abbau von Schiefergas auf das «Fracking» (Einsatz von Chemikalien) zu verzichten. «Unsere Bedenken bleiben aber», sagt die Pro Natura-Geschäftsführerin.
Die Politik hat das letzte Wort
Das kantonale Amt für Umwelt (AfU) muss nun die Einsprachen prüfen und dem Regierungsrat einen Antrag stellen. Laut Claude Müller, Leiter Fachstelle Grundwasserbewirtschaftung, steht das AfU der Erteilung einer Schürfkonzession eher positiv gegenüber. Grund:
Celtique würde zunächst nur seismische Untersuchungen durchführen. Eine Sondierbohrung dürfte sie erst nach einer separaten Baubewilligung machen. Gegen ein solches Baugesuch wird Pro Natura laut Hausammann ebenso vorgehen wie gegen eine allfällige Konzessionserteilung durch den Regierungsrat in diesem Herbst.
Doch auch wenn Celtique dann tatsächlich auf Erdgas stossen würde, ist der Weg noch lang, bis das erste Solothurner Erdgas gefördert wird: Eine Förderkonzession müsste vom Kantonsrat erteilt werden.