Terror
Post erhöht Sicherheit: Ausländische Pakete werden genauer geprüft

Nach dem Briefbomben-Anschlag in Olten erhöht die Schweizerische Post die Sicherheitsbestimmungen für Sendungen aus dem Ausland. Deshalb kann es zu Verzögerungen kommen.

Drucken
Pakete können nicht alle kontrolliert werden

Pakete können nicht alle kontrolliert werden

AZ

Wie genau die Sicherheitsvorkehrungen der Schweizerischen Post aussehen, kann die Post aus Überlegungen der Sicherheit nicht darlegen. «Sonst werden sie obsolet», sagt Oliver Flüeler, Mediensprecher der Schweizerischen Post.

«Seit dem Anschlag in Olten hat die Post ihre Sicherheitsbestimmungen in den entsprechenden Postcentern erhöht», sagt Flüeler gegenüber az und bestätigt damit eine Meldung der «SonntagsZeitung». Da könne es durchaus vorkommen, dass es bei internationalen Sendungen zu Verspätungen kommen könnte.

Ressourcen für flächendeckende Kontrolle fehlen

Es bestehe jedoch grundsätzlich die Möglichkeit, auf Kundenwunsch besondere Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen. «Kunden können vertraglich vereinbaren, dass ihre Pakete eingehender geprüft werden.»

Egal ob Privatpersonen oder Firmen: Es steht jedem frei, das Angebot zu nützen. Die Post schreibt jedoch keine Kunden von sich aus an.

Postgeheimnis schützt Kunden

Würden alle Schweizer Bürger dieses Angebot in Anspruch nehmen, würden der Post jedoch die Ressourcen fehlen. Es sei schlichtweg nicht möglich, alle 15 Millionen Briefe und 500'000 Pakete zu kontrollieren, die sie pro Tag verschickt, so Flüeler.

Ob durch den Bombenanschlag auf Swissnuclear neue Kunden dieses Angebot nützen, will die Post nicht sagen. «Auskünfte über unsere Kundenverhältnisse geben wird nicht. Sie unterliegen dem Postgeheimnis.»

Wie lange das Sicherheitspotenzial hoch eingeschätzt wird, kann Flüeler nicht sagen. Nur so viel: «Wir sind laufend im Gespräch mit der Polizei und der Oberzolldirektion, um das Gefahrenpotenzial einzuschätzen». (ldu)