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Was zuerst «bis Ostern» dauern sollte, wird nun doch erst im Sommer fertig: Der wegen eines Felssturzes gesperrte Wegabschnitt in der Teufelsschlucht in Hägendorf soll bis am 16.Juni wieder begehbar sein.
Mitte März hat ein Felssturz im oberen Teil der unteren Teufelsschlucht den auf Metallgittern entlang der Felsen geführten Fussweg zerstört; auf einer Länge von rund 15 Metern. Wo genau? Etwa 200 Meter unterhalb des Abzweigers Allerheiligenberg/Bärenwil. An die zwei Kubikmeter Material donnerten hier talwärts, verletzten glücklicherweise niemanden, beschädigten aber den Wanderweg schwer.
Was zuerst noch «bis Ostern» dauern sollte, dessen Reparatur und die Sicherung des Hangs nämlich, musste schon bald in die Verlängerung geschickt werden. Denn das viele lose Gestein im betroffenen Gebiet oberhalb der Schadenstelle musste zuerst professionell weggeräumt werden, was laut Bürgergemeindepräsident Ruedi Studer in den letzten Tagen durch eine spezialisierte Firma erledigt wurde. Fachleute reinigten hier nicht nur die steilen Stellen oberhalb des Weges, sondern montierten auch auf einer Länge von rund 40 Metern ein Sicherheitsnetz über dem Wanderweg.
Zuvor wurde im ganzen Gebiet durch Forstleute des Forstreviers Untergäu als Vorbereitungsmassnahme ein Sicherheitsholzschlag durchgeführt. Nach Abschluss der sanften Felsreinigung wurde der Schadensbereich von einer Geologin beurteilt und abgenommen. Die Ursache des Steinschlags ist laut Geologenbericht der Kellerhals und Haefeli AG in Bern/Stans nicht eindeutig klar. Es sei jedoch denkbar, dass die Gesteinspartie durch Frost-Tau-Zyklen instabil wurde und das Ereignis letztens als Folge von Niederschlägen und verbunden mit einem erhöhten hydrostatischen Druck in den Klüften ausgelöst worden sei.
Das montierte Sicherheitsnetz ist das eine. Nun sollen jährlich «sanfte» Felsräumungen im Frühjahr in diesem Bereich für weitere Sicherheit sorgen; generell ist aber laut Geologen weiterhin mit dem Ausbruch einzelner Steine zu rechnen. Als Abschluss der Wiederinstandstellungsarbeiten soll dieser frühestens im Herbst noch mit einer Schutzgalerie überdacht werden; eine angedachte Verlegung des Steges auf die andere Schluchtseite wurde aus Sicherheitsgründen wieder verworfen.
Bereits seit März ist für den Schadensabschnitt eine Umleitung für Wanderer signalisiert, führt via Schützenhaus und Burgerrain auf den Allerheiligen. Um nun für die vielen kommenden Schulreisen und Ausflügler schnellstmöglich gewappnet zu sein, wurde am Dienstag per Autokran ein kleiner Fünf-Tonnen-Bagger von der Allerheiligenstrasse her an den Schadenplatz gehievt und gleichzeitig auch demolierte Stahlträger abtransportiert. Mit dem Bagger soll das meterhoch mit Steinen gefüllte Bachbett bis zum Wochenende durch Mitarbeiter vom Forstrevier Untergäu befreit werden, damit das Wasser wieder frei fliessen kann.
Die Teile des neuen Steges sind derzeit noch in der Verzinkerei und werden ab Montag verbaut. Danach kann die Schlucht wieder vollständig begangen werden. Ruedi Studer hofft jedenfalls, dass die weitherum beliebte und bekannte Teufelsschlucht auf das Wochenende vom 16./17. Juni wieder freigegeben werden kann.