«Ja sicher, ich bin erleichtert, dass unsere Einwohner jetzt nicht mehr ständig Wasser abkochen müssen», bestätigte Dominik Frauchiger. Seit drei Wochen hat er als verantwortlicher Ressortleiter im Gemeinderat die Notsituation gemanagt.
Zusammen mit Brunnenmeister Daniel Bieber und Wasserkommissionspräsident Kurt Bieber, die vor Ort die Knochenarbeit machten. Für eine im Nebenamt tätige Milizbehörde hätten die letzten drei Wochen eine ausserordentliche Beanspruchung bedeutet. Das sollte sich nun wieder etwas normalisieren.
Chlorierung wird zurückgefahren
Vorerst trinken die Stüsslinger also chloriertes Wasser. Damit werden die hartnäckigen, letztmals in Proben vom 5. Dezember nachgewiesenen Bakterien im gesamten System der kommunalen Wasserversorgung unschädlich gemacht. «Das Chlor ist in der gewählten Dosierung für den Menschen absolut ungefährlich», betont Frauchiger. Von gesundheitlichen Unverträglichkeiten sei ihm nichts bekannt.
Nach Auskunft von Dominik Frauchiger wird die Chlorierung mit der Zeit stufenweise heruntergefahren. Dies geht einher mit einer dem Risiko angepassten Kontrolle von Wasserproben im Labor. Wie lange die Chlorierung nötig sei, hänge von den Resultaten der Messungen ab und könne heute noch nicht vorausgesagt werden.
Zurücklehnen können sich die Wasserverantwortlichen in Stüsslingen nicht, denn die Ursache der Trinkwasserverschmutzung ist bis heute noch immer nicht gefunden. «Jetzt forschen wir weiter nach den Ursachen», verspricht der Wasserwerk-Verantwortliche. In Absprache mit Fachleuten werde der Brunnenmeister das Leitungsnetz der Wasserversorgung planmässig nach möglichen kritischen Stellen absuchen, etwa bei einer Unterführung unter dem Bach oder in der Nähe von Bauernhöfen.
Hausanlagen reinigen
Auch für die Einwohnerinnen und Einwohner ist die Sache mit der Aufhebung der Abkochvorschrift noch nicht ganz ausgestanden. Ein Merkblatt, das am Donnerstag in Stüsslingens Haushaltungen verteilt wurde, orientiert über die Wartung der Hausinstallationen nach einer Trinkwasserverschmutzung.
Beispielsweise sind Filterelemente aus Stahl oder Nylon mit Bürste und Abwaschmittel zu reinigen, solche aus Vlies zu ersetzen. Luftbeimischdüsen sind mit Entkalkungsmittel zu reinigen und zu spülen, Entkarbonisierungspatronen und Aktivkohlefilter sind zu ersetzen. Selten benützte Trinkwasserleitungen sind mehrmals intensiv zu spülen.