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Solothurn
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Die Pläne für eine Erotik-Bar sorgen in Walterswil für rote Köpfe. Dass keine andere Lösung für das leerstehende Gasthaus gefunden wurde, liegt in der Augen des Kirchgemeinderates aber auch an den Walterswilern selbst.
In der Sonne-Bar in Walterswil – im Dorfzentrum, direkt gegenüber der katholischen Kirche – sollen bald die Hüllen fallen. Jedenfalls wenn es nach dem Baugesuch, wonach in der 'Sonne' eine «Bar mit Dienstleistungsbetrieb im Erotikbereich» entstehen soll.
In der kleinen Solothurner Gemeinde zwischen Safenwil und Oftringen sorgt das Anliegen bereits jetzt für rote Köpfe. Eine Erotikbar ist auch für die Kirchgemeinde nicht gerade ein Wunschnachbar. Die Walterswiler seien aber ein Stück weit selber schuld, findet Kirchgemeinderatspräsident Josef von Arx. «Man tritt aus der Kirche aus, der 'Engel' wird geschlossen, den Dorfladen benutzt man nicht, in die Sonne-Bar ging man auch nicht», zählt er gegenüber Tele M1 auf. «Und dann staunt man, dass alles zu macht!»
Auch Anwohnerin Rada Schneiter findet die Pläne für einen Erotikbetrieb vis-a-vis einer Kirche «moralisch absolut nicht vertretbar». Vor vier Jahren zog sie mit ihrer Familie ins Traumhaus. Der Gartensitzplatz liegt unmittelbar neben der 'Sonne'. «Wie kommt man bloss auf die Idee, in einer Dorfkernzone, wo viele kleine Kinder sind, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen?», wundert sie sich.
Schneiters haben Einsprache gegen das Baugesuch erhoben und stehen damit nicht alleine da. Widerstand formiert sich auch in einer eigenen Facebook-Gruppe. Über ein Dutzend Einsprachen sind gemäss Tele M1 bereits eingegangen. Weitere könnten bis am kommenden Freitag, 10. Februar folgen. Danach liegt der Ball bei der Baukommission. (cze)