Mit den Aufführungen im Schlosshof Falkenstein endete für die Theaterregisseurin ein «Regie-Zyklus». Das Freilichttheater dauerte vom 12. August bis zum 4. September.
Spricht man die Theaterregisseurin Käthi Vögeli auf die diesjährigen Schlossspiele an, blüht sie sofort auf. Das Stück «Lysistrata» befand sich seit 2019 in Planung und war eigentlich für den Sommer 2020 angedacht, wie Vögeli auf Anfrage sagt. Pandemiebedingt fiel dieser Plan aber ins Wasser.
Die aufgesparte Energie sei bei den 31 Theaterspielenden deutlich spürbar gewesen. «Aus der Gruppe ging eine enorme Spiellust hervor», so Vögeli. Sie habe eine tolle und qualifizierte Gruppe beisammengehabt, mit der sie den Zuschauerinnen und Zuschauern eine «unterhaltsame, kritische, wie auch lustige Vorstellung» bieten konnte. Am amüsierten, lachenden Publikum konnte abgelesen werden, dass vielen Menschen die Unterhaltung auf eine solche Art gefehlt habe.
Das bestätigte sich auch in den Feedbacks, welche die Mitwirkenden schriftlich zum Stück erhalten haben. «Es war ein erfrischendes, lebendiges und amüsantes Vergnügen», «Ich war einfach rundum begeistert: Vom Text, von der Musik, von der ganzen Inszenierung inklusive der Farbwahl und natürlich auch vom Witz und Humor!», sind zwei der Meldungen, die besonders herausstechen. Das meiste Feedback hätten die Mitwirkenden aber mündlich bekommen. «Es kamen viele Leute nach den einzelnen Aufführungen auf uns zu, mit guter Resonanz.»
Ob es auch kritische Stimmen gegeben habe? Die gebe es immer, so die Regisseurin.
«Es war ein freches Stück»,
ergänzt sie und spielt auf den Plan der Frauen im Stück an, mit einem Liebesstreik die Männer zum Frieden zu bewegen. Lachend bemerkt Vögeli, positive Stimmen seien aber sehr wohl auch aus den Reihen der Männer hervorgegangen.
Als Highlight beschreibt Vögeli den Umstand, dass das Stück trotz Pandemie schliesslich so umgesetzt werden konnte, wie geplant. Das habe auch das Team zusammengeschweisst.
«Es entstand ein grosser Zusammenhalt»,
so Vögeli. Denn die Darstellenden und Organisierenden mussten mit einem spontanen Zeitplan zurechtkommen. Frühzeitig planen war schwierig, die diesjährigen Schlossspiele waren von den Bundesratsentscheiden abhängig. «Wir lebten sozusagen von Mittwoch zu Mittwoch, von Bundesratsentscheid zu Bundesratsentscheid», so Vögeli.
Anfangs sei es schwer gewesen, mit dieser Planungsunsicherheit umzugehen. Die Proben des Stückes begannen im Januar, obwohl das Team noch nicht genau wusste, wie es dann im Sommer mit all den Regeln und Beschränkungen aussehen würde.
«Ein gewisses Risiko war die ganze Zeit über vorhanden»,
sagt Vögeli. Nach «Romeo und Julia» und «Sommernachtstraum» endet für Vögeli mit dem Stück «Lysistrata» die Ära in Niedergösgen: «Ein Regie-Zyklus endet gemäss dem Vorstandsentscheid der Schlossspiele Falkenstein nach drei Stücken, somit werde ich keine weiteren Stücke mehr begleiten.»
Nach den drei erfolgreichen Inszenierungen löse der Abschied vom stimmungsvollen Schlosshof als Spielort zwar etwas Wehmut aus, gleichzeitig freue sie sich auf neue Projekte. Eine Anfrage von einem anderen Ort stehe im Raum, sei aber noch offen. Kurzfristige Regieanfragen seien hingegen momentan kaum zu erwarten, da viele Gruppen ihre Produktion wegen Corona auf 2022 oder sogar 2023 verschoben hätten. Viele sind somit bereits verplant.