Schönenwerd
Neue Konzertreihe belebt Stiftskirche in Schönenwerd

Roman Stahl will in der Stiftskirche Schönenwerd eine Tradition weiterführen. Mit einer Konzertreihe organisiert er verschiedene Anlässe.

Judith Frei
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Roman Stahl in der Stiftskirche Schönenwerd.

Roman Stahl in der Stiftskirche Schönenwerd.

Bruno Kissling

«Es schreit förmlich danach, dass man in dieser Kirche Konzerte aufführt», meint der Kirchenmusiker Roman Stahl. Er sitzt in der Stiftskirche in Schönenwerd. «Letztes Jahr haben wir ein Konzert hier veranstaltet und die zahlreichen positiven Rückmeldungen haben mich ermutigt, eine Konzertreihe in dieser Kirche zu organisieren.» Stahl ist nicht nur von den kunsthistorischen Aspekten der Kirche begeistert, sondern vor allem von deren Akustik.

Der 34-Jährige kennt viele Kirchen und weiss, was einen guten Konzertraum auszeichnet. In Deutschland aufgewachsen lernte er zuerst Orgelbauer und studierte später in Heidelberg Kirchenmusik. In seinem Heimatland organisierte er schon diverse Konzerte. «Heute arbeite ich von St. Gallen bis Bern als Organist oder Chorleiter.» Die Stiftskirche in Schönenwerd hat es ihm aber besonders angetan: «Es wäre schade, wenn hier nicht regelmässig Konzerte organisiert werden.»

Kultur und Musik in der Kirche

In der ältesten Kirche des Kantons Solothurn – wie Stahl betont – wurde für lange Zeit eine Konzertreihe veranstaltet. Insgesamt 35 Jahre lang hat die Aargauerin Elizabeth Bächli-Frey diesen Raum genutzt, bis sie 2015 aufhörte. «Ich würde gerne diese Tradition weiterführen», so Stahl.

Dem kulturbewussten Musiker ist es wichtig, dass die Konzertbesucher auch etwas lernen. Er will nicht nur ein musikalisches Erlebnis bieten, sondern auch ein Stück abendländische Kultur vermitteln. «Eine Reise durch Musik und Zeit», so heisst die Konzertreihe. Dabei legt er den Schwerpunkt auf «Alte Musik». «Das ist Musik, die vor Johann Sebastian Bach komponiert wurde. Ich finde, sie passt bestens in diese Kirche», meint Stahl.

Ein Programm von «Alter Musik» bis zu Pop

Der Auftakt am Sonntag, 29. September, wird mit dem Verein «tesori della musica» aus Basel gemacht. Dabei soll dem «Sehnsuchtsort, dem Garten der Liebe gehuldigt werden», so Stahl. Im Fokus steht das musikalische Italien aus dem 18. Jahrhundert.

Auf dem Programm steht auch Exotisches: So kann man im November das Instrument Zink hören. Das mittelalterliche, trompetenartige Instrument ist schwer zu spielen, daher sind Aufführungen selten.

Ein Programm für die kalte Jahreszeit

Dass die Konzertreihe in der kalten Jahreszeit startet, ist nicht zufällig. «Diese Zeit eignet sich für die Konzertreihe, da man wieder weniger Zeit draussen verbringt. Für den Dezember habe ich kein Konzert organisiert, da dann sowieso schon so viel los ist», erklärt Stahl pragmatisch.

Die Konzerte werden durch Sponsoren und Kollekte finanziert. «Wir suchen noch Sponsoren, damit die Konzertreihe ein längerfristiges Projekt wird», erklärt Stahl. Denn Stahl hofft schon heute, dass sie ein fester Bestandteil von Schönenwerd wird. «Der grösste Erfolg wäre, wenn die Konzerte gut besucht werden und die Rückmeldungen positiv sind.»