Trimbach
Kleiner Sprachkurs am Trimbacher Neujahrsapéro

Gemeindepräsident Martin Bühler sprach zum Wesen der Zeit, ihre Bedeutung und ihr Verhältnis zum Raum.

Daniel Kaspar
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Gemeindepräsident Martin Bühler (rechts) prostet zu.

Gemeindepräsident Martin Bühler (rechts) prostet zu.

Markus Müller

Zirka 200 Personen folgten vorgestern Vormittag der Einladung zum traditionellen Neujahrsapéro, der im Mühlemattsaal stattfand. Der Anlass wird jeweils musikalisch umrahmt, dieses Mal mit dem Duo Wienerherz. Für die tadellose Organisation war wie immer der Kulturverein zuständig.

Das Duo besteht aus Christine und Heinz. Heinz, der echte Wiener, fand seine Liebe in Trimbach. Kaum hatte Margrit Huber, die Präsidentin des Kulturvereins, die Anwesenden begrüsst, klatschten die Trimbacherinnen und Trimbacher fröhlich mit. Mit einem Querschnitt durch die Wiener Musik entstand plötzlich das Gefühl, in eine andere Welt eingetaucht zu sein. Um es den Gästen mit dem Wiener-Dialekt nicht zu schwierig zu machen, wurden diese mittels eines kleinen «Sprachkurses» bei Laune gehalten. Auf den Tischen waren die wichtigsten Begriffe wie «Ganslhaut», «Papperl», «zuzeln» und mehr mittels einer «Übersetzungstabelle» aufgelegt.

Zeit und Raum − oder doch Raum und Zeit?

In seiner Neujahrsansprache nahm Gemeindepräsident Martin Bühler Bezug auf das Wesen der Zeit. Was ist Zeit, wie definiert man Zeit und wie «verschwendet» man Zeit? Dass man nicht nur musikalisch und emotional in andere «Welten» eintauchen kann, wurden durch die Worte Bühlers sicht- respektive spürbar gemacht. In seiner Ansprache zum neuen Jahr machte er sich Gedanken über Raum und Zeit. Ohne Raum gibt es keine Zeit; ohne Zeit keinen Raum. Gespannt wurde den Worten des Gemeindepräsidenten zugehört. Das spannende Thema zwischen subjektiver und objektiver Zeit respektive deren Wahrnehmung fesselte die Hörerinnen und Hörer, sodass zum Teil das Gefühl entstand, für einen kurzen Moment stehe die Welt still und alles sei zusammen vereint. So sei es jeweils auch am 1. Januar spürbar, wenn im Fernsehen diverse Feuerwerke und Feierlichkeiten aus aller Welt zu bestaunen seien. Kurz danach würden alle wieder ihren Projekten «nachrennen», obwohl die Zeit ja eigentlich «verschwendet» werden solle. Denn Geld sei ja eigentlich nichts anderes als eingefrorene Zeit.

Das sieht auch die Einwohnerin Doris Müller so: «Mir läuft die Zeit immer davon. Manchmal würde man gerne mehr Zeit mit seinen Liebsten verbringen, kann das aber leider nicht.» Einer, welcher sich nicht stressen lässt, ist Bruno Schmidli: «Viele Pensionäre behaupten immer, sie hätten keine Zeit. Wenn man sich aber nicht zu viel vornehme und solche Anlässe wie den Neujahrsapéro besuche, lasse sich gut leben.»