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Er war einziger Kandidat fürs Niedergösger Gemeindepräsidium und hat im ersten Wahlgang das absolute Mehr nicht geschafft: Was macht nun Kurt Henzmann?
Bei der Gemeindepräsidentenwahl in Niedergösgen hat Kurt Henzmann (CVP, 59), Amtsinhaber seit 1997, das absolute Mehr um 19 Stimmen verpasst, obwohl er einziger Kandidat war. Von den 746 eingegangenen Wahlzetteln waren 386 leer, 350 entfielen auf Henzmann, 10 waren ungültig. Das absolute Mehr, das Henzmann für eine Wahl im 1. Wahlgang hätte erreichen müssen, lag bei 369 Stimmen.
«Es ist eine Abstrafung», interpretierte Kurt Henzmann sein Wahlergebnis. Wofür er abgestraft worden sei, konnte er aber nicht sagen: «Das ist für mich im Moment unerklärlich.» Ob es sich um eine organisierte Kampagne zum Leereinlegen gehandelt habe, wisse er nicht: «Wenn es so war, dann war es sehr gut organisiert, denn ich habe nichts davon bemerkt. Ich weiss auch nicht, aus welcher Ecke das kommen sollte.» Er könne auch nicht sagen, ob er innerhalb der CVP Gegner habe.
Die politische Situation in der Gemeinde sei seltsam, weil die anderen Parteien zurzeit kein Personal hätten. Zur Erinnerung: Für die Gemeinderatswahlen, die ebenfalls gestern Sonntag hätten stattfinden sollen, hatte lediglich die CVP eine Liste eingegeben, während FDP, SVP und SP, die 2013 noch sechs von damals elf Sitzen erzielten, keine Kandidaturen meldeten. Deshalb sind jetzt die 9 Kandidaten der Liste «CVP und Unabhängige» in stiller Wahl als Mitglieder des Gemeinderates gewählt, darunter auch Kurt Henzmann.
Henzmann und die Parteileitung der CVP Niedergösgen wollen am Dienstagabend entscheiden, welche Schlüsse sie aus dem Wahlergebnis ziehen. Hält Henzmann seine Kandidatur als Gemeindepräsident aufrecht, ist er nach Gesetz als einziger zur Teilnahme am 2. Wahlgang berechtigt und wird in stiller Wahl gewählt. Einen Rückzug müsste er bis Dienstagabend, 17 Uhr, erklären. Eine neue Kandidatur dürfte einzig seine Partei, die CVP, melden. Die neue Kandidatur müsste ebenfalls bis Dienstag 17 Uhr gemeldet werden.