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Immer am ersten Samstag im Monat treffen sich Freiwillige aus Schönenwerd zum Frondienst. Da es die letzten Monate keine Treffen gab, muss nun einiges nachgeholt werden.
In den letzten Monaten fanden die Waldtage nicht statt – nun trifft man sich wieder. Mit den regelmässig durch die Bürgergemeinde organisierten Treffen kehrt ein Stück Normalität zurück. Markus Schneeberger, Präsident der Forstkommission, organisiert die Treffen. «Im Vorfeld wird immer jemand bestimmt, der die Tagesverantwortung innehat», berichtet er. Zudem definiert die Bürgergemeinde jeweils, welche Arbeiten zu vergeben sind. Diese dürfen sich die Helferinnen und Helfer dann aussuchen. «Alle dürfen machen, was sie am besten können, zu tun gibt es immer etwas.»
Am vergangenen Samstag kamen 16 Personen zum Frondienst. Darunter auch Verena Widmer-Hersperger. «Ich bin motiviert, diese Arbeiten zu machen, damit sich der Wald erholt und weiter existiert. Es gibt bei den Frondienstlern eine gute Kameradschaft, und es ist auch gesund und schön, draussen in der Natur zu arbeiten», sagt sie. Seit bald 50 Jahren und somit seit der Gründung des Frondiensts ist die 82-Jährige dabei. Ihre Aufgabe an diesem Samstag: Sie mähte die Wiese rund um das Waldhaus und half beim Zusammenlesen der Äste.
Auch Elisabeth Vögeli sagt, es sei einfach schön, im Wald zu arbeiten – auch sie schätze die Kollegialität unter den Frondienstlern. In diesem Jahr sei dies ihr erster Einsatz. Sie hoffe, dass sie nun wieder regelmässig kommen kann. Nach seiner Einbürgerung suchte Djordio Stojakovic nach Möglichkeiten, in der Gemeinde aktiv mitzuwirken. Seit über 25 Jahren ist er mittlerweile im Frondienst dabei. Am letzten Samstag half er zwei Kollegen bei der Renovation von neuen Sitzbänken beim Waldbrünneli. Eine weitere Gruppe befreite am Sandhöhliweg die Nussbäume von den Sträuchern, damit diese wieder schön wachsen können. Beim Waldhaus wurden abgesehen von den Umgebungs- und Grundreinigungsarbeiten auch die Dachrinnen vom Laub befreit. Dies auch, weil die Frühling-Waldputzete infolge Corona nicht durchgeführt werden konnte. Bürgergemeindepräsident Edgar Meier ärgert sich über Personen, die noch immer ihre Getränkebüchsen entlang der Entfelderstrasse achtlos im Wald entsorgen. Wieder haben die Frondienstler zwei grosse Säcke mit Abfall aus dem Wald gesammelt.
Der Gedanke vom Frondienst meint, Freiwillige in geselliger Runde nützliche Arbeit verrichten. Arbeit gibt es zur Genüge: Die Bürgergemeinde Schönenwerd darf ein Waldgebiet von 164 Hektaren und rund 18 Kilometer Waldstrassen an verschiedenen Lagen um das Dorf ihr Eigen nennen. Dazu gehört das Waldhaus, das für Anlässe und Feste vermietet wird. Dieses ist jeweils Treffpunkt. Bereits um halb acht in der Früh beginnen die Teilnehmer mit der Arbeit. Grossen Wert legt die Gruppe auf die Verpflegung. Markus Schneeberger sagt: «Wer das Znüni-Ämtli innehat, verwöhnt die Gruppe in der Pause mit einem reichhaltigen Znüni. Das wird von allen sehr geschätzt.» Der Frondienst der Bürgergemeinde besteht seit 1974. Auf der Website der Bürgergemeinde steht: «Die Frondienstler sind Ortsbürger oder Einwohner von Schönenwerd und Umgebung, die sich zum geselligen Arbeiten treffen.» Der Lohn: Das offerierte Znüni sowie jedes Jahr ein gemeinsames Abendessen.
Der nächste Frondienst findet am 8. August statt. Treffpunkt ist um 7.30 Uhr beim Waldhaus Schönenwerd. Dauer: bis 12 Uhr.